"Wir haben im EKG-Schreiben Veränderungen festgestellt, die im Leistungssport nicht auftreten dürfen", bestätigte Wolfgang Dillmann, Verbandsarzt des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), die Diagnose.
Der 27-maligen Weltmeisterin bleibt bei den deutschen Meisterschaften vom 27. bis 29. April in Duisburg nun lediglich noch eine theoretische Chance, das Olympiaticket nach London zu lösen: "Fischer müsste erstmal starten und uns mit herausragenden Leistungen überzeugen. Und selbst dann müsste eine Ausnahmeregelung greifen, damit sie noch in den erweiterten Kader kommt", sagte Bundestrainer Reiner Kießler.
Das vorläufige Team umfasst 30 Athleten, 15 von ihnen dürfen abhängig von ihren Leistungen bei den beiden Weltcups in Posen (18. bis 20. Mai) und Duisburg (25. bis 27. Mai) für Deutschland nach London fahren.
"Keine Minute verschenkt"
Der Präsident des DKV rühmte auf der eilig einberufenen Pressekonferenz derweil die Leistungen der hochdekorierten Kanutin: "Unabhängig vom traurigen Auftreten der Probleme bei Frau Fischer hat der Kanusport eine Menge gewonnen", sagte Thomas Konietzko, und meinte damit das enorme mediale Interesse, dass Fischer durch ihre Comebackpläne geweckt hatte.
Ohne einen einzigen wettbewerbsfähigen Paddelschlag getan zu haben, liegt der Fokus wenige Monate vor den Olympischen Spielen in London nun auf der sonst wenig beachteten Randsportart.
Aber auch Fischer betonte mehrmals, nichts zu bereuen: "Paddeln werde ich immer: Ob auf den Regattastrecken der Welt oder daheim auf dem Beetzsee. Ich habe keine Minute verschenkt".
Nur um gleich darauf nachzuschieben: "Wer mich kennt, weiß: Ich werde jeden Strohhalm greifen, der sich mir bietet. Ich fühle mich ja auch fitter als vor meinem letzten Comeback 2003". Das letzte Wort in der Causa Fischer scheint noch nicht gesprochen.