"Die ist echt schwer. Wirklich, wir haben am nächsten Tag Nackenprobleme, wenn wir die die ganze Zeit tragen", sagte der Shootingstar von Deutschlands Handballern nach der bitteren Final-Pleite gegen Weltmeister Dänemark. Er grinste schon wieder.
Die Enttäuschung über das verpasste Gold wich bei der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) schnell dem Stolz über den Sturm ins Olympia-Finale.
Mit Leistungen wie in den verrückten zweieinhalb Wochen in Frankreich dürfte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bei den kommenden Turnieren zum Stammgast in den Medaillenspielen werden.
"Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft haben, die eine Zukunft hat, die vielversprechend ist und die nicht das letzte Mal in einem Finale gestanden hat", sagte Torhüter Andreas Wolff.
Auch Gislason bescheinigte seinen Spielern eine gute Entwicklung. Im Vergleich zum vierten Platz bei der Heim-EM sei das Team "deutlich weiter. Die Mannschaft ist viel stabiler. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht - in vieler Hinsicht."
Juri Knorr: "Wir müssen weiter lernen"
Abheben wird im DHB-Team keiner, dafür sorgt schon die heftige Niederlage gegen Olympiasieger Dänemark (26:39). Das Endspiel von Lille, in dem die Nord-Europäer beim Abschied ihrer Stars Mikkel Hansen und Niklas Landin nahe der Perfektion spielten, zeigte schmerzhaft den Unterschied zwischen einem Weltklasse-Team und einem, das (noch) nur an einem richtig guten Tag die Besten der Welt ärgern kann.
"Wir müssen weiter lernen. Wir brauchen in solchen Spielen mehr Selbstvertrauen, mehr Willen, mehr Mentalität, dreckig zu spielen, auch einfach mutig zu sein und Freude an sowas zu haben", forderte Spielmacher Juri Knorr.
Auch Johannes Golla war der Ärger über das am Ende historisch deutliche Final-Ergebnis bei Olympia anzusehen. "Wir hatten keine Chance", sagte der Kapitän gefrustet.
DHB-Team: Die Aussichten sind glänzend
Und dennoch sind die Aussichten glänzend. Der Mannschaft um Uscins, den ebenfalls 22 Jahre alten Keeper David Späth, Kapitän Golla (26), Julian Köster (24) und Knorr (24) gehört die Zukunft. Eine, auf die das Team am Sonntagabend im Deutschen Haus in Paris auch anstoßen wollte.
"Da lassen wir es uns gut gehen", kündigte Uscins an - zumal Team-Oldie Kai Häfner (35) nach seinem 151. Länderspiel gebührend verabschiedet werden sollte.