"Das lief wirklich nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es hat einfach nicht zusammengepasst", sagte der Sportsoldat: "Irgendwie war der Wurm drin. Ich habe dran gerissen wie ein Verrückter, aber keinen Druck auf den Diskus bekommen. Er flog einfach nicht."
Der einzige im deutschen Leichtathletik-Team verbliebene Medaillengewinner von Rio - die Olympiasieger Christoph Harting (Diskus/nicht qualifiziert) und Thomas Röhler (Speer/verletzt) fehlen - wollte nach einer schwierigen Saison "zeigen, was ich kann", deshalb hatten ihm die Lieben daheim auch ihre Glücksbringer in den Koffer gepackt. "Da habe ich mich sehr drüber gefreut", sagte der Vater von zwei ein und dreieinhalb Jahre alten Kids.
Während im Medaillenkampf die Post abging - Weltmeister Stahl setzte sich mit 68,90 m vor seinem Landsmann Simon Pettersson (67,39) durch, Bronze ging an den Österreicher Lukas Weißhaidinger (67,07) - sah Jasinski mit Olympia-Debütant Clemens Prüfer (Platz elf/61,75) tatenlos zu. Für beide war der Wettkampf nach drei Runden beendet.
Sportsoldat Jasinski hatte die Scheibe im dritten Durchgang auf rund 64 Meter geworfen, was ihm den Sprung in den Endkampf der besten Acht und drei weitere Versuche gesichert hätte. Der Wurf war aber ungültig. Prüfer zahlte bei seinen ersten Spielen Lehrgeld, gab sich aber kämpferisch: "Das war zum reinkommen, 2024 machen wir es dann richtig."
Damit kommt der Diskus-Olympiasieger erstmals seit 2008 nicht aus Deutschland. Damals hatte in Peking der Este Gerd Kanter gewonnen, 2012 siegte in London der mittlerweile zurückgetretene Robert Harting, vier Jahre später in Rio dessen Bruder Christoph.