Friedrich verpasst WM-Titel

SID
Francesco Friedrich musste sich nach vier Läufen mit Platz zwei begnügen
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Mit verkniffener Miene starrte Francesco Friedrich in die Ferne. Die Champagner-Dusche des Siegers Oskars Melbardis hatte auch ihn erwischt, seine Augen brannten, und Friedrichs Traum vom ersten WM-Titel im Viererbob war geplatzt. Zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Igls stand für Deutschlands besten Piloten die Silbermedaille - und Friedrich konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.

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"Wir waren nicht hungrig genug", sagte Friedrich, "und ich habe nicht meine besten Fahrten getroffen." Eine Woche nach seinem Triumph im Zweier zeigte sich der 25-Jährige selbstkritisch, doch auch ein plötzlicher Frühlingseinbruch hatte ihn um den Triumph in der Königsklasse gebracht.

Der am Samstagabend noch stattliche Vorsprung schmolz im dritten und vierten Lauf am Sonntag, bei Temperaturen von mehr als 10 Grad waren die deutschen Kufen schlicht zu langsam. Friedrichs kleine Fahrfehler besorgten den Rest: "Die Bahn war nicht super. Es waren ganz komische Bedingungen, vielleicht haben wir da mit den Kufen auch die falsche Entscheidung getroffen."

So wurde erstmals der starke Lette Melbardis Weltmeister, im vierten Durchgang ließ er Friedrich hinter sich und hatte letztlich vier Hundertstelsekunden Vorsprung. Im dritten Wettbewerb der WM verpasste Friedrich damit das dritte Gold für Deutschland. Am vergangenen Wochenende hatte bei den Frauen Anja Schneiderheinze den Titel geholt.

Erwartungen nicht erfüllt

Bundestrainer Christoph Langen sprach daher zurecht von einer starken WM, doch zunächst überwog die Enttäuschung. "Im Vierer hatten wir unsere Erwartungen ganz hoch gesteckt, weil wir in diesem Jahr einige Dreifachsiege errungen hatten", sagte der 52-Jährige: "Und jeder hat so ein bisschen gehofft, dass wir hier mit allen Bobs vorne mitfahren." Daraus wurde jedoch nichts.

Friedrichs Vereinskollege Nico Walther belegte zum Abschluss den vierten Rang hinter dem Schweizer Rico Peter. Titelverteidiger Maximilian Arndt, der seinen dritten WM-Sieg in Folge angepeilt hatte, enttäuschte maßlos.

Der 28-Jährige hatte sich früh aus dem Rennen um Gold verabschiedet und belegte letztlich nur den siebten Platz noch hinter Junioren-Weltmeister Johannes Lochner, der Sechster wurde.

Die Spannung im Kampf um Gold und Friedrichs Niederlage kamen am Sonntag überraschend. In den ersten beiden Läufen am Samstag hatte sich der Deutsche bei Schneefall noch einen Vorsprung von rund vier Zehnteln auf Melbardis herausgefahren, der Weg zum ersten Triumph in der Königsklasse schien geebnet.

Frühlingseinbruch schrieb das Drehbuch um

Doch der Frühlingseinbruch schrieb das Drehbuch um: Am Sonntag strahlte die Sonne über dem Patscherkofel, und das Eis in der Olympiabahn von 1976 wurde weicher und weicher.

Die deutschen Kufen kommen damit traditionell nicht sonderlich gut klar, Melbardis und Peter halbierten ihren Rückstand im dritten Lauf. Ein Fahrfehler im Finale kostete Friedrich dann endgültig den Titel.

Das räumte auch Langen ein: "Wir haben das Rennen wegen eigener Fehler verloren. Da war nicht die Bahn dran schuld."

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