"Wir haben uns mit dem DOSB dahingehend verständigt, dass wir die Rahmenbedingungen für unseren Sport weiter professionalisieren und den Fokus auf junge, vielversprechende Talente legen", wird DCV-Präsident Dieter Kolb in einer Pressemitteilung zitiert.
Um auch in Zukunft Fördermittel aus dem BMI zu erhalten, plant der DCV eine Satzungsänderung, die Einstellung eines hauptamtlichen Bundestrainers und die Neubesetzung des Vizepräsidenten Sport. Auch der Eigenmittelanteil des Verbandes soll "deutlich" erhöht werden. "Das bedeutet auch, dass wir aufgefordert sind, unsere Aktivitäten im Bereich Sponsoring, Mitgliederentwicklung und Nachwuchsgewinnung entsprechend zu forcieren, um nachweisbare Fortschritte zu erzielen", sagte Kolb.
BMI schloss Curler zunächst aus
Im November hatten der DOSB und das Bundesinnenministerium zunächst einen Ausschluss der Curler aus der Spitzensportförderung beschlossen. Der Jahresetat der Curler von etwa 450.000 Euro war zuletzt zu 95 Prozent aus Steuergeldern finanziert worden. Für ein neues Konzept hatte der DCV damals sogar eine Mittelerhöhung von 160.000 Euro gefordert. Für einen größeren Etat hätten aber andere Verbände auf Geld verzichten müssen, daher habe der DOSB nach Darstellung des DCV dem Innenministerium empfohlen, die Curler aus der Förderung zu nehmen.
Nach einigen Gesprächen und vor allem der Erhöhung der Sportförderung um 15 Millionen Euro hatte sich die Aussicht der Curler bereits verbessert. "Wir lassen keine Verbände fallen, wie es zuletzt beim Curling kolportiert wurde", hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann zudem bereits bei der Mitgliederversammlung Anfang Dezember versprochen.
Fernab der Weltspitze
Die deutschen Curling-Teams hinken der Weltspitze seit einigen Jahren hinterher. Bei den Europameisterschaften in Champéry/Schweiz im November verpassten die deutschen Herren die WM-Qualifikation. Die Frauen um "Rebellin" Andrea Schöpp (Riessersee) nehmen immerhin an der WM vom 14. bis 22. März 2015 im japanischen Sapporo teil und trugen damit ihren Teil zu den erfolgreichen Verhandlungen bei. Die siebenmalige Europameisterin Schöpp hatte ihr EM-Startrecht vor dem Amtsgericht Kempten erstritten.
2007 hatten die deutschen Herren letztmals einen WM-Podestplatz belegt, bei den folgenden sieben Weltmeisterschaften verpasste der DCV eine Medaille und belegte bei den Olympischen Spielen den letzten Rang. Die deutschen Frauen wurden 2010 in Kanada Weltmeister, qualifizierten sich aber zuletzt nicht für die Spiele in Russland.