Ein fröhliches Winken schon vor dem Ziel für die Fans, eine Gratulation von Norwegens König Harald V. nach dem siebten Saisonsieg: Magdalena Neuner ist im aktuellen Biathlon-Weltcup eine Klasse für sich.
"Körperlich fühle ich mich blendend. Das hat jeder gesehen. Es war richtig schön", erzählte Magdalena Neuner nach ihrem Start-Ziel-Sieg im 10-Kilometer-Jagdrennen in Oslo. Mit seinem Triumph bei der Jagd der Männer über 12,5 Kilometer machte Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer den deutschen Tag am traditionsreichen Holmenkollen perfekt.
"Ein spielend leichter Sieg"
"Heute war es ein spielend leichter Sieg. Ich hatte einen komfortablen Vorsprung und wusste, dass ich genügend Reserven habe, um eventuelle Strafrunden wieder aufzuholen", schilderte Magdalena Neuner ihren ungefährdeten Triumph.
Mit 38 Sekunden vor ihrer Dauer-Rivalin Darja Domratschewa in das Rennen gestartet, drehte Magdalena Neuner bei eisigem Frost von etwa 15 Grad unter dem Gefrierpunkt einsam vor dem Feld ihre fünf Laufrunden und kam auch nicht in Gefahr, als sie zweimal in die Strafrunde abbiegen musste.
Konkurrenz komplett chancenlos
Mit einer fehlerfreien Fünfer-Serie beim letzten Stehendschießen beseitigte die Wallgauerin fünf Tage vor ihrem 25. Geburtstag alle Zweifel und erreichte 36,5 Sekunden vor Olga Saizewa (Russland) sowie 51,4 Sekunden vor Darja Domratschewa das Ziel.
Eine Biathlon-Demonstration, die auch König Harald der V. anerkannte. "Er hat mir gratuliert und gesagt, dass es schade ist, dass ich aufhöre", erzählte Magdalena Neuner nach ihrem Abstecher in die Königsloge.
"Ich habe das Rennen genossen, war aber immer konzentriert", meinte die deutsche Rekordweltmeisterin, die mit dem 31. Weltcup-Solosieg ihrer Karriere nunmehr alleinige deutsche Rekordhalterin ist.
Die lange nicht mehr aktive Uschi Disl schaffte 30 Siege. Mehr Erfolge als Magdalena Neuner hat nur die Schwedin Magdalena Forsberg (42 Siege) auf dem Konto, die vor Jahren als Neuners Vorbild galt. Im Schatten des Neuner-Sieges schafften auch Tina Bachmann, Andrea Henkel und Franziska Hildebrand auf den Plätzen 10, 11 sowie 12 gute Ergebnisse.
Peiffer: "Ganz tolles Gefühl"
"Das war ein ganz tolles Gefühl heute, mit null Fehlern vom Schießstand wegzugehen. Da konnte ich die letzten Meter richtig genießen", erzählte Arnd Peiffer am Ende im "ZDF".
"Mein Rennen hat wirklich super funktioniert." Peiffer lag zunächst gleichauf mit Sprintsieger Jewgeni Garanitschew. Der Russe aber leistete sich dann beim Stehendschießen zwei Fehler, musste Peiffer ziehen lassen und war im Endspurt auch noch Lokalmatador und Weltcup-Spitzenreiter Emil Hegle Svendsen (Norwegen) unterlegen.
Birnbacher will sich schonen
Von der auch ohne den Dreifach-Olympiasieger von Turin Michael Greis erneut starken deutschen Männermannschaft kamen auch Florian Graf und Andreas Birnbacher auf den Rängen acht sowie elf im Vorderfeld ein.
Der gesundheitlich leicht angeschlagene Gesamtweltcup-Dritte Birnbacher kündigte an, die nächsten Rennen in Kontiolahti auslassen zu wollen, um sich für die Heim-WM in Ruhpolding (29. Februar bis 11. März) zu schonen.
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