Den Grund für ihr schwaches Abschneiden hatte sie allerdings schnell gefunden: ihr Material. "Ich habe im Slalom einfach keine gute Abstimmung", sagte die 27 Jahre Ski-Rennläuferin, "mir fehlt komplett die Sicherheit."
Als Dritte der Abfahrt war sie aussichtsreich in den Slalom gestartet. Die erste Superkombination der Saison gewann aber nicht Höfl-Riesch, sondern die Amerikanerin Lindsey Vonn. Mit 41 Hundertstelsekunden Rückstand belegte die Slowenin Tina Maze den zweiten Platz, auf den dritten Rang fuhr Nicole Hosp aus Österreich (0,58 Sekunden zurück).
Vonn tröstet Riesch
Vor dem Slalom hatte Höfl-Riesch bereits ihre Verunsicherung in ihrer eigentlich besten Disziplin angesprochen. "Ich werde voll angriffslustig sein", hatte sie zunächst forsch angekündigt, um dann zurückhaltend hinzufügen: "Aber ich habe im Slalom eine sehr hohe Ausfallquote."
Nur in drei von sechs Rennen kam Höfl-Riesch ins Ziel - zuletzt war sie sogar zweimal eingefädelt. "Ich habe vor allem extreme Probleme, wenn die Piste glatt ist. Ich fahre dann zu passiv, und die Fehler summieren sich."
Trost fand die Wahl-Kitzbühelerin im Ziel schließlich in den Armen von Lindsey Vonn, die ihren 48. Sieg im Weltcup feierte. Ihre Freundschaft wirkt nach den atmosphärischen Störungen mittlerweile wieder gefestigter. "Ich finde es sehr schade, dass Maria den Fehler gemacht hat. Sie kann doch so gut Slalom fahren", sagte Vonn mitfühlend.
"Am Samstag ist wieder ein neues Rennen"
Doch nach den Rängen zwei und drei von Cortina sieht es so aus, als ob sich Höfl-Riesch in den schnellen Disziplinen wohler fühlt und mehr Vertrauen in ihr Material hat. Dabei war zu Saisonbeginn noch das Gegenteil der Fall.
"Ich kann als Vielfahrerin während der Saison aber nicht mehr am Material tüfteln", sagte Höfl-Riesch. Die Superkombination will sie nun schnell abhaken. "Am Samstag ist wieder ein neues Rennen", sagte sie. Dann steht die Abfahrt auf dem Programm.
Abfahrt wohl ohne Rebensburg
Dieses Rennen wird Viktoria Rebensburg auslassen.
Nachdem die Riesenslalom-Olympiasiegerin in den vergangenen drei Super-G-Rennen ausgeschieden war, legt die 22-Jährige eine intensive Trainingsphase ein.
"Hier gilt es für Vicky, sich die notwendige Sicherheit zu erarbeiten, um wieder einen Schritt nach vorne machen zu können", sagte Frauen-Cheftrainer Thomas Stauffer. Bei den Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen am 4. und 5. Februar soll Rebensburg aber wieder dabei sein.
Der Ski-alpin-Kalender 2012