Federer? "Würde mich schwer tun"

Von SPOX
Boris Becker kann sich nur schwer vorstellen mit Roger Federer zu arbeiten
© getty

Seit Ende 2013 ist Boris Becker der Trainer von Novak Djokovic. Dass die Arbeit mit dem Serben so erfolgreich läuft, liegt laut des 48-Jährigen an den vielen Parallelen zwischen ihm und Djokovic. Ein Engagement für Roger Federer kann sich Becker derweil kaum vorstellen.

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"Wir ähneln uns in dem Punkt, dass weder Novak noch mir das Tennisspielen in die Wiege gelegt worden ist", sagte Becker im Interview mit NoSports: "Ich würde mich sehr viel schwerer tun, Roger Federer zu coachen."

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Warum? "Roger ist der talentierteste Tennisspieler aller Zeiten, er hat eine ganz andere Persönlichkeitsstruktur. Novak und ich mussten dieses Defizit durch Fleiß und Arbeit wettmachen, um Erfolg zu haben", erklärte der sechsfache Grand-Slam-Sieger.

Darüber hinaus ist das blinde Verständnis zwischen Becker, Djokovic und dem gesamten Stab für den herausragenden Erfolg der aktuellen Nummer eins der Welt entscheidend: "Es kommt sehr genau darauf an, welches Wort zu welcher Zeit in welcher Tonlage gesprochen wird. Dafür braucht es ein sehr gut eingespieltes Team. Als jemand, der fast 15 Jahre lang Top-Ten-Spieler war, kann ich in etwa einschätzen, wie es Novak am Abend vor, am Morgen vor und zehn Minuten vor einem Finale geht."

"Viertel- oder Halbfinale reizt mich nicht"

Bevor Djokovic bei Becker anfragte, hatte der Deutsche bereits zahlreiche Angebote von anderen Spielern - lehnte aber alle ab. "Grand-Slam-Spieler, deren Perspektive eher das Viertel- oder Halbfinale war, reizten mich nicht", erläuterte er seine Ansprüche.

Beim Djoker war das anders: "Er hat mich gefragt, damit er wieder das Gewinnen lernt. Mir gefiel diese Perspektive. Denn ich spiele in meinem Leben gern auf Sieg, nie auf Unentschieden. Novak gab mir die Antworten, auf die ich gehofft hatte. Danach habe ich ihn acht Wochen lang gecoacht, ohne dass die Öffentlichkeit davon wusste."

So gut es aktuell für Becker läuft, so viele Krisen hatte er auch schon in seinem Leben zu bewältigen. Dabei gesteht sich der gebürtige Leimer Fehler ein. "Es war sicher nie meine Idealvorstellung, vier Kinder von drei unterschiedlichen Frauen zu bekommen. Ich habe berufliche Entscheidungen getroffen, die viel Geld und Image gekostet haben. Aber all das hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Um im Bild zu bleiben: Ja, ich habe Doppelfehler gemacht, vielleicht habe ich auch mal einen Satz verloren, aber ich bin nie eingebrochen und habe das Match verloren."

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