Biedermann gewinnt Silber

SID
Paul Biedermann kam mit einer Zeit von 3:40,72 an
© getty

Paul Biedermann hat zum Auftakt der Kurzbahn-EM im israelischen Netanja Silber gewonnen. Der 29-Jährige musste sich am Mittwochabend im Finale über 400 m Freistil in 3:35,96 Minuten lediglich dem ungarischen Kurzbahn-Weltmeister Peter Bernek um eine halbe Sekunde geschlagen geben.

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Biedermann zündete erst spät seinen Turbo und konnte damit zumindest noch den Italiener Gabriele Detti auf Rang drei verdrängen.

Bei seiner sehr wahrscheinlich letzten internationalen Meisterschaft gewann Biedermann die insgesamt 31. Medaille. Nach Olympia 2016 in Rio wird der Hallenser seine Karriere beenden.

Bereits am zweiten Wettkampftag bietet sich für den Olympia-Fünften in seiner Paradedisziplin 200 m Freistil die zweite Chance auf Edelmetall. Es könnte ein "goldener Donnerstag" für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) werden, denn auch Langbahn-Weltmeister Marco Koch (Darmstadt) greift über 200 m Brust nach seinem zweiten Titel auf der 25-m-Bahn.

Hoszu mit Weltrekord

Für das Highlight am Mittwochmorgen sorgte jedoch schon Ungarns Schwimmstar Katinka Hosszu. Die "Iron Lady" verbesserte im Vorlauf über 400 m Lagen in 4:19,46 Minuten den Weltrekord der Spanierin Mireia Belmonte um vier Zehntelsekunden.

Neben der großen Favoritin Hosszu zog auch die Magdeburgerin Franziska Hentke (4:35,00) auf Rang acht in den Endlauf ein. Die Leipzigerin Juliane Reinhold (4:37,14) wurde gute Elfte. Hentke, die vor allem auf ihrer Paradestrecke 200 m Schmetterling Medaillenchancen besitzt, zeigte sich mit dem Einstand zufrieden: "Es war meine drittbeste Zeit überhaupt."

Auch Glania im Finale

Ebenfalls ins Finale schwamm aus deutscher Sicht der Frankfurter Jan-Philip Glania über 200 m Rücken (1:51,88). EM-Debütant Marius Kusch (22) setzte derweil im Vorlauf über 100 m Schmetterling als Dritter mit einer Zeit von 50,50 Sekunden ein Ausrufezeichen. Der Münchner war um fast neun Zehntelsekunden schneller als bei den nationalen Meisterschaften.

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hatte aufgrund der zumindest potenziellen Terrorgefahr seinen Athleten und den Betreuern freigestellt, ob sie die Reise nach Israel antreten. Einige Schwimmer wie die zweimalige Kurzbahn-Europameisterin Dorothea Brandt (Essen) hatten sich gegen eine Teilnahme entschieden.

Die Wettkämpfe in Netanja, rund 30 Kilometer von Tel Aviv entfernt, verzeichnen trotz der Sicherheitsbedenken eine Rekordbeteiligung. Insgesamt gehen rund neun Monate vor Olympia in Rio 500 Schwimmer aus 48 Nationen an den Start.

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