Silber und Bronze am Schlusstag

SID
Steffen Deibler gewann zum Abschluss der Kurbahn-EM Silber
© getty

Die deutschen Schwimmer haben wieder etwas Oberwasser. Mit Silber für Weltrekordler Steffen Deibler über 50m Schmetterling und Bronze über 200m Brust für Vize-Weltmeister Marco Koch hat das DSV-Team am Schlusstag der Kurzbahn-EM im dänischen Herning seine ohnehin erfreuliche Bilanz noch einmal aufpoliert und den leichten Aufwärtstrend nach dem WM-Debakel vor vier Monaten bestätigt.

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Mit der Ausbeute von insgesamt zehn Medaillen (einmal Gold, fünfmal Silber, viermal Bronze) war Bundestrainer Henning Lambertz zufrieden, auch wenn ohne Britta Steffen und Paul Biedermann der Rückstand zur Top-Nation Russland (13/5/4) mehr als deutlich war.

"Ich kann nicht meckern und will auch gar nicht das Haar in der Suppe suchen. Es gab nicht nur die Medaillen, sondern in fast jedem Finale auch eine Teilnahme von uns", sagte Lambertz: "Es ist zwar nur ein kleiner Schritt nach vorne, aber ein wichtiger."

Für den einzigen deutschen Sieg hatte Überraschungs-Europameister Philip Heintz (Mannheim) bereits zum EM-Auftakt über 200 m Lagen gesorgt. Deibler fehlten zum Abschluss auf seiner Weltrekordstrecke 50 m Schmetterling fünf Hundertstelsekunden zum anvisierten Titel.

Deibler selbstkritisch

"Mein Anschlag war schlecht", analysierte der Olympia-Vierte sein Finish. Der WM-Zweite Koch schwamm in Herning über 100 und 200 m Brust jeweils deutschen Rekord und heimste Silber und Bronze ein.

Im kommenden Jahr wollen die deutschen Schwimmer bei der Heim-EM auf der Langbahn in Berlin noch näher an die europäische Konkurrenz heranrücken und Schwung für Olympia holen.

"Berlin ist nur ein Zwischenschritt für 2016", sagte Lambertz, der zu seinem 43. Geburtstag am Donnerstag von den Sportlern ein Ständchen und einen selbstgebackenen Weckmann bekommen hatte.

Heintz sorgt für Überraschung

In Abwesenheit der zurückgetretenen Doppel-Olympiasiegerin Steffen und des im Trainingsaufbau befindlichen Weltrekordlers Biedermann schwammen in Herning andere Athleten ins Rampenlicht. Heintz erfüllte sich mit seinem Überraschungssieg einen großen Traum: "Ich habe schon als kleines Kind davon geträumt, einmal die Nationalhymne bei der Siegerehrung zu hören."

Rückenschwimmer Christian Diener sicherte sich zweimal Silber (50 m und Mixed-Lagenstaffel) und zweimal Bronze (200 m und 4x50-m-Lagenstaffel) und bekam von Lambertz ein Extra-Lob: "Er ist cool und trotzdem extrem fokussiert und hat eine sehr gute Technik."

Perspektivteam wechselhaft

Licht und Schatten machte der Bundestrainer bei den fünf Nachwuchssportlern des Perspektivteams aus, denen er für die EM Wildcards ausgestellt hatte. Freistilschwimmer Damian Wierling zum Beispiel habe "alles richtig gemacht", während Schmetterling-Schwimmerin Lisa Höpink deutlich über ihrer Saisonbestzeit geblieben war.

"Dass das hier in die Hose gegangen ist, war vielleicht der Lerneffekt, den sie für die EM 2014 braucht", sagte Lambertz über die 15-Jährige.

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