Katusha-Profi Martin erklärte weiter: ""Das was hier läuft, ist inkonsequent, intransparent, unprofessionell und unfair. Bei mir und in der Öffentlichkeit kommt doch sofort der Eindruck auf, dass da hinter den Kulissen gemauschelt wird, Absprachen getroffen werden und nach Wegen gesucht wird, wie er doch aus diesem Fall rauskommt. Genießen er und sein Team einen Sonderstatus?"
Andere Sportler würden nach einer positiven Probe "sofort gesperrt. Ihm und seinem Team wurde von der UCI Zeit gegeben, sich zu erklären. Mir ist kein derartiger Fall in der jüngeren Vergangenheit bekannt", teilte der 32-Jährige mit: "Das ist ein Skandal, zumal er nicht einmal mehr bei der WM hätte antreten dürfen." Dort hatte Froome knapp zwei Wochen nach seiner positiven Probe bei der Vuelta Zeitfahr-Bronze geholt, Martin war Neunter geworden.
Das Vorgehen im Fall Froome führe laut Martin "den schweren Anti-Doping-Kampf, den ich und Fahrer wie Marcel Kittel führen, mit einem Schlag ad absurdum. Unsere Glaubwürdigkeit und die unseres großartigen Sports steht auf dem Spiel. Wir brauchen ein konsequentes und transparentes Vorgehen seitens der UCI."
Positiver Test bei Chris Froome
Der viermalige Tour-Sieger Froome war bei seinem Vuelta-Triumph im September bei einer Dopingprobe positiv getestet worden. Dies teilte der Radsport-Weltverband UCI erst am Mittwoch offiziell mit.
Demnach wurde in der Urinprobe des 32-Jährigen Briten vom Team Sky während der Spanien-Rundfahrt eine erhöhte Konzentration des Asthmamittels Salbutamol festgestellt. Die B-Probe bestätigte das Ergebnis der A-Probe.