Richard Freitags herausragende Leistung beim Bergiselspringen in Innsbruck hatte sich schnell bis ins argentinische Hinterland herumgesprochen. "Ich habe die Informationen immer sofort auf meinem Telefon", sagte Adam Malysz dem "SID". Der frühere polnische Tournee-Gewinner ist über die Geschehnisse an der Schanze nach wie vor bestens im Bilde - obwohl sich der 37-Jährige nach dem Ende seiner Skisprung-Karriere längst einer anderen Leidenschaft verschrieben hat.
Zum vierten Mal ging Malysz am Sonntag in Buenos Aires bei der Rallye Dakar an den Start, der einstige Schneekönig wollte sich wieder durch den Wüstensand Südamerikas kämpfen.
Doch das spektakuläre Ende des Abenteuers kam bereits am Montag. Rund 35 km vor dem Ende der extrem anspruchsvollen zweiten Etappe in den Glutofen San Juan ging Malyszs SMG Buggy in Flammen auf. Über die Ursache war zunächst nichts bekannt, sichtlich angefressen kommentierten seine Mechaniker lediglich: "Das Auto ist hinüber."
Frust überwiegt
Malysz und sein polnischer Beifahrer Rafal Marton blieben zum Glück unverletzt, doch bei aller Erleichterung überwog der Frust. "Die Dakar ist sehr wichtig für mich, ich habe mich das ganze Jahr darauf vorbereitet", hatte Malysz vor dem Rallye-Start gesagt.
Noch immer hat der schmächtige Malysz nichts von seinem Ehrgeiz verloren, der ihn einst zu einem der besten Skispringer der Geschichte werden ließ. Selbstbewusst hatte er eine Top-10-Platzierung als großes Ziel ausgegeben, musste diesen Traum aber letztlich früh begraben.
Dennoch blieb Malysz, der die erste Etappe auf dem 18. Rang beendet hatte, kämpferisch: "Ich bin jetzt drei Jahre in diesem Sport. Ich glaube noch immer, dass das meine Zukunft ist. Ich habe viele Ziele für die nächsten Jahre."
"Für immer in meinem Herzen"
Schon 2016 dürfte er einen neuen Anlauf bei der Dakar wagen. Bis dahin wird Malysz, der im März 2011 in Zakopane/Polen sein Abschiedsspringen zelebriert hatte, auch die Geschehnisse im Skispringen wieder intensiver begleiten.
So reist er Anfang Februar zur Nordischen Junioren-WM nach Almaty/Kasachstan. "Skispringen war über 20 Jahre mein Sport, ich vergesse das nicht. Es wird für immer in meinem Herzen sein", sagte Malysz, für den das Aus bei der Dakar zumindest einen positiven Nebeneffekt hatte.
Das Abschlussspringen der Tournee am Dienstag in Bischofshofen konnte der viermalige Weltmeister in aller Ruhe im Live-Stream verfolgen.