"Ich habe mich bis 600 m so gut geschlagen. Aber dann ist eine vorbei, dann noch eine. Da habe ich gepennt, irgendwie war der Stecker gezogen", sagte Kohlmann: "Beim Saison-Höhepunkt im Halbfinale rauszufliegen, ist wie das i ohne Tüpfelchen."
Auch die südafrikanische Ex-Weltmeisterin Caster Semenya hatte nach einem schwachen Auftritt (2:03,18) keine Chance auf das Finale. Die 24-Jährige war nach erneuten Knieproblemen erst im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen. Wegen der Verletzung hatte sie schon die Titelkämpfe 2013 in Moskau verpasst.
Semenya war 2009 bei ihrem WM-Sieg in Berlin ins Rampenlicht gelaufen. Ihr Sieg wurde seinerzeit von dem Vorwurf überschattet, sie sei ein Mann. Semenya musste sich einem Geschlechtstest sowie einer Hormonbehandlung unterziehen und gewann nach einjähriger Zwangspause bei der WM 2011 in Daegu Silber. Auch bei den Olympischen Spielen in London 2012 holte sie Silber.
Als bisher letzte Deutsche stand Claudia Gesell 2003 in Paris in einem WM-Finale über 800 m. Die Leverkusenerin wurde damals Fünfte.
Bishop greift nach Gold
Als Schnellste des Halbfinales kämpft die Kanadierin Melissa Bishop am Samstag um Gold. Titelverteidigerin Eunice Sum (1:57,56/Kenia) und Europameisterin Maryna Arsamassawa (1:57,54/Weißrussland) gaben sich ebenfalls keine Blöße.
Olympiasiegerin Maria Sawinowa ist in Peking nicht dabei, der Russin droht wegen angeblichen Dopingmissbrauchs eine vierjährige Sperre. Laut den jüngsten ARD-Enthüllungen wurde bei den russischen 800-m-Läuferinnen in besonders hohem Maße manipuliert. Nur eine Starterin des Landes war über die einstige Paradestrecke in Peking am Start, nachdem die belasteten Athletinnen aussortiert worden waren. Jewgenija Subbotina war bereits im Vorlauf gescheitert.