"Ich bin überglücklich, das Rennen war so gut", sagte die 24-Jährige, die bei perfekten Bedingungen im Stade Louis II 39 Hundertstel unter der Zeit blieb, die Qu am 11. September 1993 in Peking erzielt hatte. Seit 22 Jahren war in der Frauen-Leichtathletik kein Weltrekord auf einer olympischen Laufdistanz zwischen 100 und 1500 m mehr aufgestellt worden.
Qu gehörte zur "Schildkrötenblut-Armee" des berüchtigten Trainers Ma Junren, der vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wegen akutem Manipulations-Verdacht bei seinen Läuferinnen aus dem Verkehr gezogen wurde. An Qus Leistung kam bis zu Dibabas Traumlauf keine Athletin näher als dreieinhalb Sekunden heran, Anfang Juni hatte Dibaba mit 3:54,11 Minuten die beste Zeit seit 18 Jahren erzielt.
Holzdeppe nur Siebter
Bei einem hochklassigen Meeting in Monaco kassierte Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe als Siebter im WM-Härtetest eine klare Niederlage. Gut einen Monat vor den Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August) blieb Holzdeppe mit 5,72 m 20 Zentimeter unter seiner im Juni in Baku erzielten Bestleistung.
"Leider ist damit der Gesamtsieg in der Diamond League nicht mehr für mich drin, aber ich kann mit einem guten Gefühl in die nächsten Wettkämpfe gehen", sagte Holzdeppe. Den Sieg in Monaco sicherte sich Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich), der mit 5,92 m seine Favoritenstellung für die WM unterstrich.
US-Stoßer Joe Kovacs warf derweil dem verletzt fehlenden David Storl mit der weltbesten Weite seit zwölf Jahren den Fehdehandschuh hin. Während der zweimalige Kugel-Weltmeister Storl in der sächsischen Heimat seine leicht lädierte Halswirbelsäule schonte, wuchtete Kovacs die Kugel auf mächtige 22,56 m. Zuletzt hatte er in Lausanne noch gegen Storl (22,20) verloren.
Kiprop auf Platz drei der Bestenliste
Weiteres sportliches Highlight des Abends war das 1500-m-Rennen der Männer, in dem Kenias Peking-Olympiasieger Asbel Kiprop in 3:26,69 Minuten auf Platz drei der "ewigen" Bestenliste lief. Schneller als Kiprop waren bislang nur Weltrekordler Hicham El-Guerrouj (Marokko/3:26,00) und der damals noch für Kenia laufende Amerikaner Bernard Lagat (3:26,34). Als Vierter verpasste der britische Topstar Mo Farah in 3:28,93 seinen Europarekord um zwölf Hundertstel.
Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (USA) bleibt einen Monat vor der Leichtathletik-WM in Peking die klare Nummer eins im 100-m-Sprint. Beim Diamond-League-Meeting in Monaco siegte der wegen seiner Doping-Vergangenheit umstrittene 33-Jährige in 9,78 Sekunden und bleibt seit Ende 2013 ungeschlagen. US-Meister Tyson Gay wurde in 9,97 Sekunden Zweiter.