Der südafrikanische TV-Sender "eNCA" ist offensichtlich im Besitz einer neuen Ballistik-Analyse, die besagen soll, der sechsmalige Paralympics-Sieger habe bei den tödlichen Schüssen auf seine Lebensgefährtin Reeva Steenkamp am 14. Februar 2013 "sehr wahrscheinlich" auf seinen Beinstümpfen gestanden - und nicht, wie von der Anklage zunächst behauptet, auf seinen Prothesen.
Damit wäre ein gewichtiges Argument der Anklage widerlegt. Denn Pistorius behauptet seit dem Tag seiner Festnahme, er habe in Panik gehandelt, weil er Steenkamp für einen Einbrecher gehalten habe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dagegen vor, er habe zunächst seine Prothesen angelegt und Steenkamp vorsätzlich ermordet. Der Mordprozess gegen Pistorius beginnt am 3. März.
Acht Tage nach der Tragödie war er gegen eine Kaution von einer Million Rand (umgerechnet ca. 85.000 Euro) freigekommen. Seitdem hat er sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Wird Pistorius wegen Mordes verurteilt, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.