Der nationale Leichtathletik-Verband JAAA sprach gegen die 31-Jährige lediglich eine öffentliche Verwarnung aus und räumte ihr ein Startrecht für künftige Wettbewerbe ein. Campbell-Brown war bei einem Einladungsmeeting am 4. Mai in Jamaikas Hauptstadt Kingston in A- und B-Probe das verbotene Diuretikum Lasix nachgewiesen worden.
Nach Ansicht der Disziplinarkommission des Verbandes habe Campbell-Brown zwar gegen die Anti-Doping-Regularien verstoßen, die nicht zugelassene Substanz sei jedoch nicht zur Leistungssteigerung verwendet worden. Der Weltverband IAAF hatte das Vergehen Campbell-Browns bereits im Juni als geringfügig eingestuft. Bei einer härteren Auslegung des Falles hätte sie mit einer zweijährigen Sperre rechnen müssen.
WM-Rücktritt nach Anschuldigungen
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte sich die erfolgreichste Sportlerin in der Geschichte Jamaikas freiwillig aus den Startlisten der bevorstehenden Wettkämpfe ausgetragen. Hierzu zählten unter anderem die nationalen Meisterschaften, die als Qualifikation für die WM in Moskau dienten. In den vergangenen Monaten beteuerte sie immer wieder ihre Unschuld und bezeichnete das Testergebnis als "Schock".
Veronica Campbell-Brown holte insgesamt 20 internationale Medaillen, sieben bei Olympia, neun bei Weltmeisterschaften sowie jeweils zwei bei Hallen-WM und den Commonwealth-Spielen.