Damit spielt Deutschland erstmals seit der EM 2007 in Manchester nur um die Bronzemedaille. Bei den vergangenen vier Ausgaben hatten es die Deutschen immer bis ins Endspiel geschafft.
"Die Mannschaft hat wieder einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Schade, dass wir nur noch um Bronze spielen. Das Niveau war sehr hoch, uns fehlten die letzten fünf Prozent. Wir dürfen jetzt nicht zu lange trauern", sagte Kermas. Im Spiel um Platz drei am Sonntag trifft die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) entweder auf den Erzrivalen aus den Niederlanden oder auf England.
Lukas Windfeder mit seinem insgesamt vierten Strafeckentor im Turnier schoss die Deutschen bereits in der dritten Minute in Führung. Nach dem Ausgleich durch Belgiens Tom Boon (17.) war es Sebastien Dockier (37.), der das Spiel für die "Roten Löwen" drehte. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit gelang Benedikt Fürk (58.) das 2:2.
Die Deutschen hatten knapp fünf Minuten vor dem Ende den Torwart aus dem Spiel genommen und die Überzahl von einem Feldspieler zum Ausgleich genutzt. Im Penaltyschießen gelang ihnen dann allerdings kein Treffer mehr.
Die DHB-Männer machten zu Beginn viel Druck und zeigten auch in der Abwehr eine gute Leistung, kassierten aber doch zu Beginn des zweiten Viertels den Ausgleich. Windfeder fälschte den Schuss von Boon unglücklich ins eigene Tor ab. Kurz vor der Pause hatten die Deutschen Glück, dass ein Treffer der Belgier nach Videobeweis zurückgenommen wurde.
Auch Hockey-Damen im kleinen Finale
Nach dem Wechsel ließ Dockier mit einem trockenen Rückhandschuss DHB-Torwart Tobias Walter keine Chance. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Christopher Rühr hatte kurz nach der gegnerischen Führung eine gute Möglichkeit zum Ausgleich, verpasste das belgische Gehäuse aber knapp. In der 51. Minute hatte die Mannschaft Pech, als Marco Miltkau den Pfosten traf.
Vor den Finalspielen des Männerturniers greifen bereits am Samstag die deutschen Frauen nach der Bronzemedaille. Die Auswahl von Bundestrainer Jamilon Mülders war im Halbfinale mit 0:1 an Belgien gescheitert. Nun wartet ein Duell mit den Olympiasiegerinnen aus England, die sich den Niederlanden mit dem gleichen Ergebnis geschlagen geben mussten.
Mülders, der mit seinem Team in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewonnen hatte, kündigte vor dem kleinen Finale eine genaue Analyse der ersten Turnierniederlage an. Seinen "Mädels" gestattete er eine kurze Phase der Trauer. "Dann gilt alle Konzentration dem letzten Turnierspiel, in dem es ja noch um die Medaille geht", sagte der 41-Jährige.