Das einzige Tor des Nachmittags erzielte Jill Boon mit einem abgefälschten Schuss in der 28. Minute. Kurz vor der Halbzeit hatte Anne Schröder die Großchance zum Ausgleich, traf aus kurzer Distanz allerdings nur den Pfosten (30.).
"Heute sind wir auf die Fresse gefallen. Aber so ist Sport, wir müssen wieder aufstehen", sagte Mülders nach der Partie: "Die Niederlage geht in Ordnung, Belgien hat verdient gewonnen. Bei uns hat heute die Kupplung zwischen Kopf und Körper nicht funktioniert." Spielführerin Janne Müller-Wieland ergänzte: "Es ist enttäuschend. Wir sind selbst schuld, es lag nur an uns."
In einem ausgeglichenen Spiel hatten die Deutschen, Olympiadritte von Rio und unter Mülders mit einer erstaunlichen Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren, ausgerechnet in den Minuten vor der Halbzeitpause ihre beste Phase. Der Gegentreffer traf das junge Team ins Mark.
Im zweiten Durchgang hatte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nur wenige zwingende Möglichkeiten. Dabei hatte sie sogar noch Glück, dass die Belgierinnen, EM-Fünfter 2015, ihre zahlreichen Strafecken nicht zu weiteren Toren nutzten.
Deutschland: Alle drei Gruppenspiele gewonnen
Zuvor hatte Deutschland alle drei Gruppenspiele gewonnen, dabei unter anderem Olympiasieger und Titelverteidiger England bezwungen und war als Gruppenerster ins Halbfinale eingezogen. Daher zog Mülders insgesamt ein positives Fazit: "In unserer Entwicklung gehen wir einen guten und konsequenten Weg."
Am Freitag geht es auch für die deutschen Männer um den Einzug ins Finale. Gegner sind die starken Belgier, die in der Gruppenphase die Niederlande mit 5:0 schlugen, sich zum Abschluss der Vorrunde aber eine 0:2-Niederlage gegen Spanien erlaubten.
"Sie sind sehr eingespielt", warnte Bundestrainer Stefan Kermas vor den Olympia-Silbermedaillengewinnern. Deutschland, in Rio de Janeiro mit Bronze belohnt, schloss die Gruppe in Amsterdam als Erster ab. Nach einem 1:1 gegen Irland zum Auftakt siegte das Team um den früheren Welthockeyspieler Tobias Hauke mit 4:3 gegen England und 7:3 gegen Polen. Für den Einzug ins Finale wird sich das verjüngte Kermas-Team weiter steigern müssen.