Das Finale
Phil Taylor - Michael van Gerwen 11:9
Phil Taylor hat seinen Titel bei den Sydney Darts Masters verteidigt! Entscheidend war ein überragender Auftakt in die dritte Session, in der The Power zwei Breaks gelangen.
Dabei agierten die beiden Superstars in einem intensiven Match über lange Strecken auf Augenhöhe und produzierten einen Average weit über 100 (Taylor: 105, van Gerwen: 104). Besonders bei eigenem Anwurf zeigten sich beide extrem zielsicher - Break-Chancen waren in der Anfangsphase Mangelware.
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Wie emotional das erste Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten nach dem denkwürdigen Finale im World Matchplay war, in dem MVG Taylor vorführte und sich der Altmeister sichtlich angefressen mehr mit dem Publikum als mit dem Spiel befasste, zeigte sich im vierten Leg. Taylor eröffnete mit einem Maximum und zelebrierte diese Aufnahme so emotional wie selten.
Erst im fünften Leg machte MVG bei eigenem Anwurf mit zwei verpassten Versuchen auf die Doppel die Tür auf, The Power strafte die Nummer Eins der Order of Merit umgehend ab. Allerdings konnte Taylor van Gerwen nicht abschütteln und im 10. Leg schlug Mighty Mike zurück und stellte die Uhren wieder auf Null.
Doch der 27-Jährige setzte den Auftakt in die dritte Session komplett in den Sand. Sowohl bei 7:7 als auch bei 7:9 schmetterte ihm Taylor, der 40 Prozent auf die Doppel traf, ein Break auf die Scheibe - Vorentscheidung. Bitter für van Gerwen: Bei 7:8 verpasste er ein 170er-Finish hauchzart, als er das Bull denkbar knapp verpasste.
Van Gerwen, der 37 Prozent seiner Check-Out-Chancen in Zählbares ummünzte, biss sich zwar nochmal zurück und verkürzte, Taylor behielt bei 10:9-Führung und eigenem Anwurf die Nerven und schnappte sich mit seinem dritten Match-Darts den Titel.
Das Halbfinale
Phil Taylor - Dave Chisnall 11:4
Der Power-Express rollt und rollt. Von Beginn an machte der 16-fache Weltmeister klar, wer hier der Herr im Haus ist. Chizzy fand nur schleppend ins Spiel, krebste einige Legs mit einem Drei-Dart-Average um die 85 herum. Ehe er sich versah, hatte Taylor bereits zwei Breaks geschnürt und war mit 5:1 in Front.
Zwar zeigte The Power keine Galaleistung wie am Vortag gegen Weltmeister Gary Anderson - brauchte er aber auch nicht. Er checkte selbst nur 25 Prozent, war vom Scoring jedoch so viel besser als sein Gegner, dass er problemlos davonziehen konnte. Den endgültigen Nackenschlag verpasste die Ikone seinem Kontrahenten, als er beim Stand von 6:1 die 121 über 20, Triple 17, Bullseye checkte und sein drittes Break einfuhr.
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Von diesem Moment an war Chizzys Körpersprache anzusehen, dass die Partie gelaufen war. Beim Stand von 10:2 ließ The Power zwei Matchdarts auf Doppel 6 liegen. Chisnall bestrafte das und sackte zumindest noch zwei Legs ein. Den vierten Matchdart nutzte Taylor dann schließlich auf der Doppel 12 und packte das 11:4 ein. Am Ende konnten sich auch die Zahlen des Finalisten sehen lassen: Sowohl vom Average (102,47 gegenüber 91,81 von Chizzy) als auch bei der Checkout-Quote (37,93 Prozent zu 33,33) steckte er seinen Gegner in die Tasche.
Michael van Gerwen - Peter Wright 11:6
Was ist die große Qualität des Mighty Mike? Richtig, von Anfang an das Gaspedal durchdrücken, dem Gegner davonrennen und die Partie aus der Position einer sicheren Führung dominieren. Das gelang der Green Machine auch im zweiten Semifinale des Tages. Gegen Snakebite sicherte er sich bereits im zweiten Leg das Break auf Tops. Direkt danach geriet er unter Druck. Als Wright noch 40 Rest hatte, checkte der Niederländer jedoch über das Bullseye und bestätigte sein Break.
Der nächste Wirkungstreffer folgte auf dem Fuß: MvG spielte ein 114er High Finish und brach erneut den Throw seines Gegners. Schon jetzt rollte Snakebite regelmäßig die Augen. Sollte der Schotte darauf gehofft haben, dass die Effizienz der Nummer eins der Welt auf die Doppel abnehmen würde, wurde er in der Folge enttäuscht. Van Gerwen checkte 90, 122, 90, ohne mit der Wimper zu zucken. Nach gerade einmal einer Viertelstunde hatte er das Ergebnis vor der Pause auf 8:1 gestellt.
Snakebite ergab sich nicht seinem Schicksal, in der Pause hatte er sich offenbar noch einmal etwas vorgenommen. Er spielte einen Zwölf-Darter und checkte anschließend 121 und 156, um auf 4:8 zu verkürzen, jetzt war er endgültig im Match angekommen. Spektakulär: Nach zwölf Legs standen beide (!) bei einer 100-Prozent-Doppelquote!
Beide spielten nun auf hohem Niveau, doch Wrights Aufbäumen kam zu spät. Beim Stand von 10:6 nutzte MvG seinen ersten Matchdart auf Tops und gewann somit auch das sechste Duell mit Snakebite in diesem Jahr. Am Ende sind die Zahlen überragend: Mighty Mike spielte einen Drei-Dart-Average von 105,92 (Wright 99,82) und eine unfassbare Doppelquote von 84,62 Prozent (Wright 60). In dieser Form ist MvG kaum zu schlagen.