Muss Bundestrainer Henrik Rödl um seinen Job bangen?
DBB-Präsident Ingo Weiss stellte sich während der WM mehrfach hinter seinen Coach. Für Rödl war es das erste große Turnier als Bundestrainer, er wird darum wohl noch eine weitere Chance bekommen. Weiss gab an, dass Rödl bei der Olympia-Qualifikation und der Heim-EM auf jeden Fall weiter an der Seitenlinie stehen wird.
"Henrik ist unumstritten, er ist ein guter Trainer", stellte Weiss nach dem Sieg gegen Jordanien noch einmal klar. "Wir werden natürlich nach dem Turnier die Fehler, nicht von seiner Seite, sondern von der Mannschaft, analysieren und dann werden wir daraus unsere Schlüsse ziehen."
Vor allem nach der bitteren und unerwarteten Niederlage gegen die Dominikanische Republik hatte es jede Menge Kritik an Rödl gegeben. Auch hinter den Kulissen soll es von Seiten der Verbände und Sponsoren Zweifel an Rödl gegeben haben, vor allem was die Außendarstellung betrifft. In den ersten beiden Spielen hatte Rödl nur wenig eingegriffen, im Laufe des Turniers war er dann aber deutlich aktiver an der Seitenlinie.
Dass überhaupt die Trainer-Frage gestellt wurde, kann Präsident Weiss aber durchaus nachvollziehen. "Das ist doch total normal", befand Weiss. "Wenn ich auf der anderen Seite stehen würde, würde ich auch die Frage stellen, ob der Trainer gefeuert werden soll."
Zwar erscheint es durchaus realistisch, dass Rödl wirklich bleiben darf, als warnendes Beispiel muss aber der ehemalige Bundestrainer Frank Menz genannt werden. Auch ihm stärkte Weiss nach der EuroBasket 2013 in Slowenien den Rücken, doch nicht einmal ein Jahr später musste Menz seinen Hut nehmen.