Undankbar, ungemütlich und gefährlich

Von Robert Arndt
Drei NBA-Stars in der deutschen Gruppe: Marco Belinelli, Jonas Valanciunas und Zaza Pachulia
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Israel: Gut drauf und mit Heimvorteil ausgestattet

Zum Schluss kommt der Gastgeber der Gruppe B, die Israelis. Das Team um Omri Casspi spielte eine starke Vorbereitung und gewann acht von zehn Spielen. Nur gegen Großbritannien und die Türkei setzte es Pleiten. Die Euphorie ist vor dem Heim-Turnier (Gruppe B spielt in Tel Aviv) also da: Nachdem bereits die U20 bis ins WM-Finale vorstieß, sind nun die Männer gefragt.

Das Team ist sehr homogen. Coach Erez Edelstein setzt dabei auf Blocks aus Tel Aviv und Jerusalem, verstärkt mit den Legionären Casspi und Gal Mekel, der den umsichtigen Point Guard mimt. Die Israelis setzen auf viel Penetration und suchen die Nähe zum Korb, während der Distanzwurf nur sporadisch eingesetzt wird.

Defensiv kann sehr physisch verteidigt werden, da fast alle Spieler um die zwei Meter messen. So wird viel geswitcht, ohne dass größere Mismatches entstehen. Lediglich Mekel ist defensiv gegen kräftige Guards nicht immer auf der Höhe.

Als Gastgeber werden die Israelis aber sowieso ihr Heil in der Offensive suchen und vor dem frenetischen Publikum, wenn möglich, gewaltig auf die Tube drücken. Wenn ihnen das gelingt und die Veteranen wie Guy Pnini und Yotam Halperin an ihre alte Form anknüpfen können, ist das Achtelfinale durchaus erreichbar. Das Auftaktspiel gegen Italien könnte da direkt ein Gradmesser sein.

Player to watch: Wie erfolgreich das Turnier werden kann, hängt vor allem von der Verfassung von Casspi ab. Der variable Forward, der im Sommer bei den Warriors unterschrieb, kämpfte zuletzt viel mit Verletzungen und spielt das Turnier wohl primär deshalb mit, weil die EM im eigenen Land stattfindet. Wie es um seine Fitness steht, wird der brutale Spielplan dann zeigen. Ohne Casspi in guter Form dürfte den Israelis auch der Heimvorteil nicht viel bringen.