Brose Baskets Bamberg (1) - MHP Riesen Ludwigsburg (8)
Saison-Bilanz: 1:1
Ausgangslage: Den ersten Vorgeschmack auf die Postseason gab es letzte Woche: Im Spitzenspiel gegen Verfolger Alba sicherten sich die Franken Rang 1 und den Heimvorteil. Kein Wunder, dass man darauf auf Bamberger Seite besonders heiß war: Zuhause hat "Freak City" alle Spiele der laufenden Saison gewonnen. Außerdem: In den letzten vier Jahren holte sich jeweils der Top-Seed die Meisterschaft. Selbstvertrauen ohne Ende also im Team von Andrea Trinchieri. Doch der Coach warnt: "Unser stärkster Gegner sind wir selbst. In Italien sagen wir: Wir melken die Kuh, dann stehen wir auf, treten den Eimer und fangen wieder von vorne an." Was der Coach meint: Die Serie beginnt bei 0:0.
Genau das betont man auch im Lager des Außenseiters. Drei der letzten vier Spiele wurden gewonnen, darunter das entscheidende Spiel gegen Göttingen. "Mein Herz schlägt für Gelb", steht auf den Fanshirts, die danach gedruckt wurden. "Playoffs here we come" twitterte Aufbauspieler Kerron Johnson nach dem Endspiel in Göttingen und brachte es damit auf den Punkt. Zum zweiten Mal in Folge nach 2014 sind die MHP Riesen in der Runde der besten acht Mannschaften vertreten. "Ich glaube, wir haben die Playoff-Chance verdient. Ich bin sehr stolz auf unsere Spieler, aber natürlich sind wir gegen Bamberg klarer Außenseiter", meint John Patrick.
Key-Stats: Auf Bamberger Seite ist man sich durchaus bewusst: Die überragenden Wurfquoten (51% FG, 41% 3er) aus der Regular Season waren das Aushängeschild, sind in den Playoffs aber schwer zu erreichen. Das starke Teamplay der Franken (17,4 Assists) wird gegen Ludwigsburg erneut gefordert sein. Interessant wird auch, ob Bamberg das eher durchschnittliche Rebounding (Rang 8) in der Postseason verbessern kann.
Auf Seiten der Riesen hatte man die Saison durchwegs Probleme von Downtown. Die 33,5 Prozent als Team sind der drittschlechteste Wert der Liga. Auch die Defense (nur 2,7 Blocks) und die Efficiency (82) sind deutlich unter dem Liga-Schnitt. "Wir müssen uns defensiv steigern, aber in den Playoffs kann man als Achter nur gewinnen", bestätigt Chris McNaughton.
Key-Player: Auch wenn Ryan Thompson Topscorer der Franken ist, das Spiel diktiert Bradley Wannamaker. Der Guard lieferte starke 12,9 Punkte, 3,7 Rebounds und 4,6 Assists in der laufenden Saison. Wannamaker trifft kluge Entscheidungen (49,2% FG) und setzt seine Mitspieler optimal ein. Mit ihm in Top-Form ist Bamberg der Top-Favorit auf den Titel.
Bei Ludwigsburg setzt man natürlich auf D.J. Kennedy. Der Guard krönte sich mit 18,0 PPG zum Topscorer der BBL. Auch wenn der Guard dabei hohes Risiko geht (2,6 Turnovers) vertrauen die Riesen voll und ganz auf sein Scoring. Ob ihm das auch gegen die intensive Backcourt-Defense der Bamberger liefern kann, wird der Knackpunkt aus Sicht des Außenseiters.
SPOX-Prognose: Die Rollen sind klar verteilt und die enorme Heimstärke spricht für den Top-Favoriten. Ludwigsburg muss sich vor allem vom Perimeter deutlich steigern. Am Ende wird auch ein starker Kennedy nicht reichen. Tipp: Bamberg in 3.
Hamanns Prognose: Ich habe selbst nie gerne in Ludwigsburg gespielt. Die Stimmung dort ist intensiv und Bamberg hat selbst schon gesehen, wie schwer die Auswärts-Spiele dort sind. Aber die Franken können darauf reagieren und dank ihrer hohen Qualität die Serie entscheiden. Tipp: Bamberg in 3.