"Nach der Zusage von Dirk Nowitzki und Chris Kaman wurden wir als Mitfavoriten bezeichnet", sagte Bauermann bei einem Pressegespräch am Montag in München: "Das halte ich für absurd." Ziel sei es, zunächst einmal die "unglaublich schwere Vorrundengruppe" zu überstehen.
Das DBB-Team trifft in Gruppe B auf Italien, Israel, Frankreich, Lettland und Vize-Europameister Serbien. Für Bauermann sind die Franzosen zusammen mit Titelverteidiger Spanien die Favoriten auf den EM-Titel.
Für sein Team sei vor allem der Start in das Turnier entscheidend. "Wenn wir die ersten beiden Runden überstehen, können wir auch ganz oben landen", meinte der 53-Jährige.
Das deutsche Team startet am Dienstag zu einem Vorbereitungsturnier in die Türkei, NBA-Champion Nowitzki von den Dallas Mavericks und Kaman von den Los Angeles Clippers werden allerdings erst zu Beginn der kommenden Woche ins Training mit der DBB-Auswahl einsteigen.
Höhere Erwartungen durch NBA-Stars
Bauermann rechnet aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit mit den NBA-Profis auch mit gewissen Eingewöhnunsproblemen. Viele der jungen Spieler hätten schließlich noch nicht mit Nowitzki oder Kaman zusammengespielt, erklärte Bauermann: "Man muss sehen, ob die jungen Spieler dem Druck gewachsen sind und nicht zu viel Verantwortung delegieren." Die Mannschaft müsse sich auch bei den ersten EM-Spielen in Litauen wohl noch einspielen, meinte der Coach.
Kapitän Steffen Hamann räumte ein, dass der Druck und die Erwartungen durch die Teilnahme der NBA-Profis wachse. "Ich glaube aber nicht, dass sich die jungen Spieler verstecken werden, wenn sie mit Nowitzki auf dem Platz stehen", sagte der Point Guard von Bundesliga-Aufsteiger Bayern München.
Zwei Glücksgriffe
Wie Bauermann lobte auch der 30 Jahre alte Hamann Nowitzki und Kaman in höchsten Tönen. "Die Beiden sind ein Glücksgriff, sie opfern sich für die Mannschaft auf", sagte Hamann.
Der Spielführer der deutschen Basketballer schätzt die Vorrundengruppe ebenfalls als sehr schwer ein, glaubt aber auch, dass das DBB-Team den "Kopf nicht einzuziehen braucht und mit breiter Brust auftreten kann".
Mit dem bisherigen Stand der Vorbereitung zeigten sich Hamann und Bauermann sehr zufrieden. Der Trainer wollte sich aber nicht in die Karten schauen lassen, welche Spieler noch aus dem vorläufigen Kader für die Europameisterschaft weichen müssen.
"Alle haben eine Chance, dabei zu sein", erklärte Bauermann, kündigte aber an, die Entscheidung diesmal früher als bei vergangenen Turnieren treffen zu wollen.
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