"Wir spüren im Sport die moralische Verantwortung und haben schon vor zehn Jahren die Initiative ergriffen, um mit Hilfe des Bundes und unter Einbeziehung des Herstellerunternehmens Jenapharm viele Dopingopfer entschädigen zu können", wird Hörmann vom DOH zitiert und danach kritisiert. Es habe "noch zu keinem Zeitpunkt eine Initiative des DOSB in Sachen Dopingopfer gegeben", hieß es in der Mitteilung: "Vielmehr war 2006 erst nach jahrelangem, zähem Rechtsstreit eine Einigung zwischen DOH und DOSB erfolgt."
Der Doping-Opfer-Hilfe-Verein hatte den DOSB schon vor der Feier in der Frankfurter Paulskirche am vergangenen Freitag hart kritisiert. Die mangelnde finanzielle Unterstützung seitens des DOSB für die Doping-Opfer sei eine Farce.
"Der DOSB hat in Sachen DDR-Dopingopfer eine Bringschuld, ist aber in hohem Maße säumig. Jeder Monat ohne Hilfe erhöht seine Schadensbilanz. Was für eine traurige Feier, blamabel und erschreckend zugleich", sagte die DOH-Vorsitzende Ines Geipel.
Vor zehn Jahren habe die Verantwortung für die Doping-Opfer noch zum Startkapital des DOSB gehört, so Geipel. Mittlerweile habe sich das aber geändert: "Kein Gespräch nach vorn, kein ernsthaftes Angebot, stattdessen Dauerverweigerung und Diskreditierung oder ein Haufen blumiger Worte, den keiner braucht. Das hat was Unwürdiges."