Der erfolgsverwöhnte Deutsche Kanu-Verband (DKV) war in der russischen Hauptstadt deutlich hinter den selbst gesteckten Zielen geblieben und hatte in den zwölf olympischen Klassen lediglich eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen. Es war das schlechteste Abschneiden seit der Wiedervereinigung.
Der DKV kündigte eine umfangreiche Analyse des enttäuschenden Ergebnisses an. Man müsse in aller Ruhe und ohne Hektik analysieren, wo Fehler gemacht worden seien, sagte Verbandspräsident Thomas Konietzko.
Olympia als wichtiges Ziel
Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Mailand geht es um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. "Im nächsten Jahr müssen wir uns voll auf die WM konzentrieren, weil es um die Quotenplätze für Olympia geht. Es ist nicht aussichts- und hoffnungslos", sagte Cheftrainer Reiner Kießler.
Bei den Titelkämpfen in Moskau hat sich gezeigt, dass andere Nationen weiter aufgeholt haben und die Weltspitze enger zusammengerückt ist. Zudem hatte der DKV seinen Athleten in dieser Saison einige Freiräume für ihre berufliche Ausbildung eingeräumt. Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) sorgte über 1000 m für den einzigen Titel in den wichtigen olympischen Klassen. Rauhe (Potsdam) gewann mit Tom Liebscher (Dresden) im Kajak-Zweier Silber über die 200 m, zudem gab es Bronze durch Yul Oeltze/Ronald Verch (Magdeburg/Potsdam) im C2 über den Kilometer.