"Wir sind sehr zufrieden wie es gelaufen ist. Wir können nicht meckern. Es geht vielleicht ein bisschen auf Kosten der Zuschauer, wenn wir immer so schnell sind", sagte Boll: "Japan wird ein harter Brocken. Schon das Olympia-Halbfinale war ein richtiger Krimi. Unser Weg soll noch mindestens einen Schritt weiter gehen."
Schon vor dem Match ließen die 9.500 lautstarken Zuschauer die Welle durch die gewaltige Arena schwappen. Und die Stimmung wurde beinahe mit jedem Satz besser, denn Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Baum ließen dem fünfmaligen Weltmeister keine Chance. Für das Team von Jörg Roßkopf war es bereits der sechste 3:0-Sieg im sechsten Spiel. "Es war ein schweres Spiel, aber wir haben auch sehr gutes Tischtennis gezeigt. Das war der erste Schritt", sagte der Bundestrainer.
Persson agil, aber ohne Chance
Die Schweden kassierten nach der Pleite im EM-Finale von Danzig wieder eine klare Niederlage gegen Deutschland. Obwohl Ex-Weltmeister Jörgen Persson mit seinen 45 Jahren immer noch an der Platte steht, sind die Glanzzeiten vorerst vorbei.
Dabei feierte das Drei-Kronen-Team just in Dortmund einen seinen größten Siege. Im WM-Finale von 1989 deklassierte das Team China mit 5:0. Persson holte damals mit Jan Ove Waldner und Mikael Appelgren Gold und unterbrach damit die zehnjährige Dominanz der Chinesen.
Jenen Persson, der im Sommer das siebte Mal an Olympischen Spielen teilnehmen will, setzten die Schweden überraschend an Position eins. Doch Ovtcharov hatte mit dem Altmeister leichtes Spiel und musste sich lediglich im zweiten Satz (13:11) strecken. 3:0 hieß es nach etwas mehr als 20 Minuten und die Fans tobten. Bei seinen fünf Einsätzen bei dieser WM hat Ovtcharov erst zwei Sätze verloren.
Unkonzentriertheit kostet Boll einen Satz
Eine noch bessere Bilanz wies im deutschen Team nur Timo Boll auf. Der hatte vor dem Match am Freitag nur einen Satz verloren. Gegen Jens Lundqvist folgte für den WM-Dritten Satzverlust Nummer zwei.
Doch angestachelt durch die immer wieder durch die Arena hallenden "Timo, Timo"-Rufe fand Boll in sein Spiel zurück und siegte 3:1.
Den Schlusspunkt setzte Patrick Baum, der trotz seiner bisher durchwachsenen Leistungen von Bundestrainer Roßkopf eine weitere Chance erhielt. Doch gegen Pär Gerell spielte der Vize-Europameister groß auf, gab keinen Satz ab, und die Fans verabschiedeten das Team mit Standing Ovations.