Huber hatte im Zuge der Freiburger Doping-Affäre zwar erklärt, dass er einigen Nachwuchs-Radsportlern das anabole Steroid Andriol verabreicht habe, um eine "medizinische Dysbalance" auszugleichen. Um Leistungssteigerung sei es ihm nicht gegangen.
Laut Frankes Anwalt Michael Lehner hatte er diese auch mit einer Eidesstattlichen Versicherung erklärt. "Ich wusste schon damals, dass er gelogen hatte und das pottfalsch war", sagte Franke der "dapd". Die Faktenlage änderte sich jedoch, als der frühere Bahnradsportler Robert Lechner in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärte, vor den Spielen 1988 neben Andriol auch eine Anabolikum von Huber bekommen zu haben.
Gerichtstermin am 23. Februar
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen Huber wegen falscher Versicherung an Eides statt. Wie Lehner bestätigte, ist der Gerichtstermin für den 23. Februar dieses Jahres angesetzt.
Damit könnten pikante Details aus der Vergangenheit Hubers ans Tageslicht kommen. Im Zuge des Freiburger Dopingskandals um die beiden T-Mobile-Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid waren auch Anschuldigungen gegen Huber erhoben worden.
Bereits die Expertenkommission, die die Machenschaften rund um die Uniklinik Freiburg untersucht hatte, hielt in ihrem Schlussbericht fest, dass die gemachten Angaben, er habe nur 1987 und nur den Amateuren Jörg Müller und Christian Henn Andriol-Kapseln gegeben, im Wesentlichen widerlegt seien.
Huber betreute bei 12 Olympischen Spielen deutsche Athleten
Huber gehörte über Jahrzehnte zu den renommiertesten Ärzten im deutschen Sport. Bei zwölf Olympischen Spielen betreute er die deutschen Athleten. Ab 1980 war er auch für die Ausstattung der deutschen Olympia-Apotheken verantwortlich.
Außerdem war er lange Zeit Verbandsarzt und Anti-Doping-Beauftragter des Behindertensportverbandes. Auch für den Deutschen Ski-Verband und den Bund Deutscher Radfahrer war er tätig.
2003 wurde er für seine Tätigkeiten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, zwei Jahre später erhielt er den Titel "Sportarzt des Jahres". Nach seinem halbgaren Geständnis im Jahr 2007 beendeten die Verbände (DOSB, BDR, DSV) die Zusammenarbeit mit Huber.