Das Team von Bundestrainer Raul Lozano unterlag nach erneut zu wechselhafter Leistung gegen die Slowakei mit 1:3 (22:25, 26:24, 24:26, 25:27) und verlor damit schon das zweite Spiel. Zum Auftakt hatte es bereits gegen Titelverteidiger Polen am Samstag eine klare 1:3-Niederlage gesetzt.
Die noch sieglose Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) steht nach Bulgariens Sieg gegen Polen (3:1) gewaltig unter Druck und muss im letzten Vorrundenspiel am Montag gegen den EM-Dritten von 2009 unbedingt gewinnen. Gelingt ein klarer Sieg mit 3:0 oder 3:1, könnte es mit dem dritten Rang in Gruppe D gerade noch zur Qualifikation für die Play-offs in Karlsbad reichen. Dafür müsste allerdings Polen im darauffolgenden Spiel deutlich gegen die Slowakei verlieren (0:3 oder 1:3).
"Wir haben nicht auf dem Level gespielt, wie wir das wollten", sagte der enttäuschte Lozano: "Wir waren zwar besser als gegen Polen, aber auch das reicht nicht aus. Deswegen bin ich überhaupt nicht glücklich." Die Hoffnung auf den Einzug in die nächste Runde ist aber noch da. "Wir werden im letzten Spiel gegen Bulgarien alles geben und uns weiter steigern", sagte Kapitän Björn Andrae.
Slowaken cleverer
Vor 3900 Zuschauern in der Prager Arena begannen die Deutschen, die nach guter Vorbereitung zum ersten Mal in der über 60-jährigen EM-Geschichte Edelmetall gewinnen wollten, zu unkonzentriert und verschenkten durch schlechte Angaben wichtige Punkte.
Zwar hielt sich die Mannschaft um Kapitän Björn Andrae durch eine starke Blockarbeit in der Begegnung, doch das allein reichte zunächst nicht. Die Slowaken, die in ihrem ersten Spiel überraschend Medaillenkandidat Bulgarien mit 3:2 bewzungen hatten, agierten cleverer und nutzten geduldig ihre Chancen zum Gewinn des ersten Satzes (25:22).
Die DVV-Auswahl, die weiterhin auf Sebastian Schwarz (Rückenprobleme) verzichten musste, steigerte sich im zweiten Satz und übte im Angriff mehr Druck auf den aktuellen Sieger der European League aus. Die mit vier aktuellen Bundesligaprofis besetzte solwakische Auswahl war davon beeindruckt und ließ beim ersten Satzverlust die Nervenstärke aus der Anfangsphase vermissen.
Spannender dritter Satz
In der Folge blieb es ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. "Wir müssen uns in allen Belangen steigern", hatte Libero Ferdinand Tille nach der Niederlage gegen Polen gefordert.
Das sollte zwar zeitweise gelingen, doch auch im äußerst spannenden dritten Satz zog sein Team den Kürzeren (24:26).
Im entscheidenden vierten Satz führte das DVV-Team bereits mit 9:5, konnte den Druck aber nicht lange aufrecht erhalten und gelangte so schnell wieder in Rückstand, sodass auch dieser Satz verloren ging.
Mit nur zwei Satzgewinnen in zwei Spielen enttäuschte das Team bisher fast auf ganzer Linie. An den Playoffs in Karlsbad und Wien nehmen nur die Zweit- und Drittplatzlierten der vier Vorrundengruppen teil, während sich der jeweils Erste direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Nur die vier Letzten aus der Gruppenphase müssen sofort die Heimreise antreten.