Manche Spieler hatten mit ihrem Vorgehen Erfolg, andere nicht - bei Kolo Muani wird sich diese Frage in den kommenden Stunden beantworten.
Filip Kostic
Filip Kostic wollte die Eintracht im August 2021 unbedingt verlassen. Wie der Verein mitteilte, erschien der Serbe vor der Bielefeld-Partie nicht zum Abschlusstraining. Sportdirektor Markus Krösche sagte, er sei vom Verhalten seines Spielers "irritiert".
"Wir haben ihn immer als charakterfesten Profi kennengelernt, deshalb sind wir über sein Verhalten sehr überrascht", erklärte er weiter. Aufgrund des bis 2023 laufenden Vertrags gebe es keinen Grund, sich unter Druck setzen zu lassen.
Laut Berichten aus Italien wollte sich Kostic Lazio anschließen. Später behauptete der Serbe, es sei kein Streik gewesen ("Ich war psychisch nicht leistungsbereit") und viele Leute würden ihm eine Entschuldigung schulden. Am Ende blieb er bei der SGE, gewann die Europa League und wechselte zu Juventus.
Harry Kane
Harry Kane erschien laut übereinstimmenden Medienberichten im Sommer 2021 nicht zum verbindlichen Training von Tottenham Hotspur. Offenbar wollte der von Manchester City umworbene Stürmer damit einen Wechsel erzwingen.
Obwohl sein Vertrag bei den Spurs noch bis 2024 gültig war, ging der Engländer davon aus, dank eines Gentlemen's Agreement, also einer vertraglich nicht festgehaltenen Vereinbarung, wechseln zu dürfen.
Als erster Interessent wurden wochenlang ManCity genannt. Berichten zufolge haben die Skyblues 187 Millionen Euro für Kane geboten. Zu wenig für die Bosse der Spurs, die den Stürmer unbedingt halten wollten. Und so kam es auch. Kane blieb - und wechselte zwei Jahre später für 100 Millionen Euro zum FC Bayern.
Kevin Danso
Beim FC Augsburg hat Kevin Danso 2021 für Ärger gesorgt. Der Verteidiger wollte seinen Abgang erzwingen und hatte nach Angaben von Sky und dem kicker gegenüber den Verantwortlichen erklärt, dass er nicht mehr für den Klub trainieren und spielen wolle.
Daraufhin verbannte ihn der FCA aus dem Trainingslager. Danso, der in der vorigen Saison an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war, wollte unbedingt weg. Letztlich wechselte er für 5,5 Millionen nach Frankreich zu Lens.
Sebastian Rudy
Im Juni 2021 war Sebastian Rudy trotz Aufforderung nicht zum Coronatest vor dem Vorbereitungsstart beim FC Schalke 04 erschienen und hat damit für Irritationen gesorgt. Der Grund: Er wollte den Verein unbedingt verlassen ....
"Wir haben Sebastian - wie alle anderen Spieler und Mitarbeiter auch - zum Corona-Test geladen. Er ist nicht gekommen, was uns mit Blick auf eine mögliche Zukunft bei Schalke 04 nachdenklich stimmt", sagte der neue Sportdirektor Rouven Schröder.
Rudy, der in der Vorsaison an Hoffenheim ausgeliehen war, sollte wie alle zuletzt unter Vertrag stehenden Spieler zur Vorbereitung erscheinen. Kurz darauf wurde sein Vertrag aufgelöst und er schloss sich erneut der TSG Hoffenheim an.
Antoine Griezmann
Es war im Sommer 2019, als Griezmann unbedingt eine neue Herausforderung und zum FC Barcelona wechseln wollte - und das um jeden Preis. Hatte der langjährige Superstar von Atlético Madrid ein Jahr zuvor medienwirksam in einer eigens produzierten Dokumentation "La Decesión" seinen Vertrag mit den Rojiblancos noch verlängert, so blieb er in jenem Sommer dem Training einfach fern.
Der streikende Profi bekam am Ende seinen Willen und wechselte zu Barca. Der Transfer wurde im Nachhinein jedoch zu einer noch größeren Schlammschlacht. Atlético warf den Katalanen vor, zu wenig für Griezmann bezahlt zu haben und bestand lange auf eine Nachzahlung in Höhe von 80 Mio. Euro. Am Ende zahlte Barca zu den 120 Mio. noch 15 weitere und der Streit wurde beigelegt. Doch Griezmann wurde nicht wirklich glücklich bei den Katalanen und spielt nun wieder für Atléti.
Ousmane Dembele
Im Sommer 2017 tauchte der Dortmunder kurzzeitig unter und boykottierte das Mannschaftstraining. Anschließend wurde er suspendiert, der BVB einigte sich mit Barça auf einen Transfer in Rekordhöhe für knapp 115 Millionen Euro.
"Was hätte ich sonst machen sollen? Barcelona ein zweites Mal absagen sollen? Das wäre für mich unmöglich gewesen", rechtfertigte sich Dembele hinterher. Er habe den Eindruck gehabt, "dass ich die Erfüllung meines Traums verpassen würde". Mittlerweile spielt er für PSG.
Pierre-Emerick Aubameyang
Dembele machte den Anfang und Aubameyang folgte nur ein halbes Jahr später dessen fragwürdigem Beispiel und blieb aufgrund eines Wechselwunsches provokanterweise einer Mannschaftssitzung fern. Zuvor soll er außerdem mehrmals zu spät zum Training und dort dann lustlos agiert haben. Trainer Peter Stöger suspendierte den Gabuner, der dann ein Instagram-Bild von sich im Dembele-Trikot in einer Soccer-Halle verbreitet.
Das Ende der Causa: Der streikende Profi bekam am Ende erneut seinen Willen und der BVB rund 65 Millionen Euro vom FC Arsenal. Dort war Aubameyang Kapitän und treffsicherer wie gewohnt, doch auch in London ging es im Streit zu Ende.
Henrikh Mkhitaryan
Bei Arsenal traf Aubameyang auf Henrikh Mkhitaryan. Dessen Wechsel im Jahr 2016 vom BVB zu Manchester United war von Misstönen begleitet - genau wie schon sein Transfer von Donezk nach Dortmund drei Jahre zuvor: Damals schwänzte er ein Trainingslager.
Philippe Coutinho
Schon im Sommer 2017 wollte Philippe Coutinho einen Wechsel zum FC Barcelona erzwingen. Er fehlte bei Liverpool wegen einer "Erkältung", ehe er zur Nationalelf reiste und normal spielte. Im Winter wurde seinem Wunsch schließlich stattgegeben.
Hakan Calhanoglu
Die gleiche Idee wie Coutinho verfolgte im Frühling 2014 Hakan Calhanoglu: In Hamburg ließ er sich krankschreiben, nach seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen war er umgehend gesundet.
Rafael van der Vaart
Beim HSV hatte man bereits zuvor Erfahrungen mit abwanderungswilligen Spielern gemacht. Rafael van der Vaart ließ sich - noch in Hamburg unter Vertrag - mit einem Valencia-Trikot ablichten. Gewechselt ist er aber letztlich ein Jahr später zu Real Madrid.
Gabriel Heinze
Gabriel Heinze zog 2007 vor Gericht, um einen Wechsel von Manchester United zum FC Liverpool zu erzwingen. Er verlor zwar die Klage, aber wechselte trotzdem. Nur eben zu Real Madrid.
Luka Modric
Luka Modric erschien bei den Tottenham Hotspur 2012 nicht mehr beim Training - und wechselte dann für 35 Millionen Euro zu Real Madrid.
Edin Dzeko
Im Januar 2011 flog Edin Dzeko ohne Rücksprache mit seinem damaligen Verein VfL Wolfsburg zum Medizincheck nach Manchester. Und dann verkaufte ihn der VfL eben für 37 Millionen Euro an City.
Julian Draxler
Julian Draxler wurde Wolfsburg 2016 zu langweilig, also wählte er den Gang an die Öffentlichkeit und machte in der Bild seinen Wechselwunsch publik. Ein halbes Jahr später ging er zu PSG.
Anthony Modeste
Ohne Einwilligung seines Arbeitgebers 1. FC Köln flog Anthony Modeste 2017 nach China, um sich ein bisschen bei Tianjin Quanjin umzuschauen. Natürlich spielte er auch bald dort, floh jedoch zwei Jahre später zurück in die Domstadt.
Sadio Mane
Im Sommer 2014 kämpfte Salzburg in Malmö um die Champions-League-Quali, doch Sadio Mane erschien nicht zum Abflug, da er einen Wechsel forcieren wollte. Ralf Rangnick suspendierte ihn, wenige Tage später unterschrieb der Senegalese bei Southampton.
Demba Ba
Auch in der noch relativ kurzen Hoffenheimer Bundesliga-Geschichte gibt es einen bekannten Streiker: Demba Ba ließ 2011 das Wintertrainingslager sausen, um kurz darauf bei West Ham United zu unterschreiben.
Youri Djorkaeff
Youri Djorkaeff stritt sich beim 1. FC Kaiserslautern eineinhalb Jahre lang mit Trainer Andreas Brehme, ehe er zu den Bolton Wanderers wechseln durfte. "Dies ist ein großer Tag für mich", sagte er zum Abschied.
Heiko Herrlich
Womöglich der Urvater aller Streiker ist Heiko Herrlich: 1995 wollte er unbedingt von Mönchengladbach nach Dortmund wechseln - und ging, um das zu bewirken, eben nicht mehr zum Training. Klappte natürlich.