In Abwesenheit des verletzten Superstars Nikola Karabatic waren Dika Mem und Michael Guigou mit jeweils sechs Toren beste Werfer der Franzosen. Nach einer 19:13-Führung zu Beginn des zweiten Durchgangs musste der Favorit beim 20:20 (48.) sogar den Ausgleich hinnehmen. Am Ende konnte sich Frankreich auf Torhüter Vincent Gerard verlassen.
Spanien setzte sich gegen Außenseiter Bahrain in der Gruppe B in München erwartungsgemäß mit 33:23 (16:11) durch.
Kroatien gewinnt dank starker Schlussphase
Medaillenanwärter Kroatien hat seinen ersten Härtetest bei der Handball-WM mit etwas Mühe bestanden. Der Ex-Weltmeister besiegte Island nach einer starken Schlussphase mit 31:27 (16:14). In der Hauptrunde könnte der zweimalige Olympiasieger unter anderem auf Co-Gastgeber Deutschland treffen.
Bester Werfer der vom Kieler Domagoj Duvnjak angeführten Kroaten vor 12.000 Zuschauern in der Olympiahalle war Luka Stepancic mit acht Toren. Für den EM-13. Island erzielte der Ex-Kieler Aron Palmarsson vor den Augen von Bayern-Trainer Niko Kovac sieben Treffer.
Vize-Weltmeister Norwegen kam in der Gruppe C im Endspielort Herning zu einem 34:24 (18:13)-Erfolg gegen Tunesien. Vize-Europameister Schweden besiegte in der Gruppe D Ägypten in Kopenhagen mit 27:24 (13:11).
Angola mit großer Überraschung -Katar unter Druck
Angola gelang eine kleine Sensation. Die Afrikaner bezwangen den ehemaligen Vize-Weltmeister Katar in Kopenhagen völlig überraschend durch ein Tor in letzter Sekunde mit 24:23 (12:8) und feierte bei seiner vierten WM-Teilnahme den erst zweiten Vorrundensieg.
Angolas Matchwinner war Rome Hebo mit sieben Toren. Vor zwei Jahren bei der WM in Frankreich belegte der Dritte der Afrikameisterschaft nach sieben Niederlagen in sieben Spielen noch den letzten Platz. Den zuvor einzigen WM-Vorrundensieg gab es vor 14 Jahren gegen Kanada.
Katar steht nach zwei Gegentoren in der dramatischen Schlussphase bereits gehörig unter Druck. Bei den Weltmeisterschaften 2015 (Viertelfinale) und 2017 (Achtelfinale) hatte der Asienmeister den Medaillentraum der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) beendet. Im zweiten Spiel der Gruppe D kam Ungarn gegen Argentinien überraschend nicht über ein 25:25 (13:10) hinaus.
Sigurdsson verliert mit Japan
Ex-Bundestrainer Sigurdsson musste derweil mit Japan beim 29:38 (13:18) gegen Mazedonien in München trotz einer insgesamt ordentlichen Leistung eine Auftaktpleite hinnehmen. "Wir waren mutig und haben Spaß gehabt. Wir hatten aber nicht die Größe und den Körper. Phasenweise haben wir es gut gemacht", sagte der Isländer, der die deutschen Handballer 2016 sensationell zum EM-Titel geführt hatte. Bester Werfer beim Sieger vor 7500 Zuschauern war der 38-jährige Kiril Lazarov mit acht Toren.
Die flinken Asiaten überzeugten im ersten Spiel der Gruppe B mit einigen gelungenen Offensivaktionen, die körperlichen Nachteile konnte der Olympia-Gastgeber von 2020 aber nicht kompensieren. "Es war so zu erwarten, das wird auch in den nächsten Spielen so sein", sagte Sigurdsson.
In der deutschen Gruppe A musste sich Russland mit einem 30:30 (16:16) gegen Serbien begnügen. Linksaußen Timur Dibirow rettete den Russen mit zwölf Toren bei 13 Versuchen zumindest einen Punkt. In der Gruppe C besiegte Österreich im dänischen Endspielort Herning Saudi-Arabien mit 29:22 (15:9).