Vorrunden-Gruppe B (in Sevilla)
Platz | Nation | Siege | Niederlagen | Punkte |
1. | Dänemark | 5 | 0 | 10 |
2. | Russland | 3 | 1 | 7 |
3. | Island | 3 | 2 | 6 |
4. | Mazedonien | 2 | 2 | 5 |
5. | Katar | 1 | 4 | 2 |
6. | Chile | 0 | 5 | 0 |
12. Januar
Mazedonien - Chile 30:28 (12:10)
Topscorer: Kiril Lazarov (8) - Rodrigo Salinas (8)
Im ersten Spiel der Gruppe B hatte Mazedonien mit Chile mehr Mühe als erwartet. Über 60 Minuten war es ein Handballspiel auf Messers Schneide. Den besseren Start erwischten die Mazedonier (3:1), doch nach wenigen Minuten zogen die Chilenen gleich und konnten dann gar in Führung gehen (4:8). Bis zur Pause fand Mazedonien kaum ins Spiel, Superstar Kiril Lazarov konnte wie die gesamte Mannschaft nicht überzeugen. Etwas glücklich ging es dann mit einem 12:10 in die Pause.
Im zweiten Durchgang konnten die Chilenen, die einige Akteure aus der 2. und 3. Liga in Deutschland im Team haben, zunächst nicht mehr mithalten. Nach 38 Minuten zog Mazedonien mit 20:14 davon. Doch danach kamen die Südamerikaner wieder zurück: Knapp zehn Minuten vor Schluss kamen sie noch einmal auf einen Treffer heran (21:20). Erst wenige Sekunden vor dem Ende konnte sich Mazedonien retten und die Partie für sich entscheiden.
Island - Russland 25:30 (13:14)
Topscorer: Gudjon Valur Sigurdsson (7) - Sergei Gorbok (6)
Im 18-Uhr-Spiel der Gruppe B standen sich Island und Russland gegenüber. Nach einem grauenvollen Start der Isländer, die zunächst viel zu fahrig wirkten, setzten sich die Russen früh mit schönen Kombinationen mit 7:2 ab. Erst danach fand Island besser ins Spiel, doch die Russen konnten ihren Vorsprung zunächst verteidigen. Gegen Ende der ersten Hälfte waren es die Russen, die einfache Treffer zuließen und so konnte Island das Spiel zunächst drehen. Mit einem Doppelschlag rettete sich Russland mit einer Führung in die Pause (14:13).
In der zweiten Hälfte war Island besser im Spiel und zog schnell mit drei Toren davon, aber Russland zog mit. Zehn Minuten vor Schluss konnten die Russen ausgleichen (21:21) und hatten am Ende die größeren Kraftreserven. In Unterzahl erzielte Russland zwei Treffer, was den Isländern das Genick brach. Letzendlich siegten die Russen somit verdient mit 30:25.
Dänemark - Katar 41:27 (19:13)
Topscorer: Anders Eggert, Hans Lindberg (beide 8) - Ahmed Abdelhak, Bassel Alrayes (beide 4)
In ihrem Autaktspiel ließen die Dänen von Anfang an nichts anbrennen und untermauerten ihre Favoritenrolle. Bereits nach zehn Minuten führten sie mit 8:3. Katar war hoffnungslos unterlegen und hatte in der Offensive nicht ansatzweise die Möglichkeit, die Dänen in Verlegenheit zu bringen. So zog Dänemark bis kurz vor der Pause mit 15:6 davon, erst in den letzten Minuten kamen die Katari zu einigen Treffern. Mit einem 19:13 ging es in die Halbzeit.
Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich dasselbe Bild. Die Dänen dominierten und Katar hatte dem nichts entgegenzusetzen. Nach 42 Minuten verschaffte sich Dänemark erstmals einen zweistelligen Torevorsprung (29:19). Auch danach ließ Danish Dynamite nicht locker und blieb weiterhin bis zum Ende des Spiels effizient, so dass man klar und deutlich mit 41:27 gewann.
13. Januar
Chile - Island 22:38 (11:18)
Topscorer: Erwim Jan Feuchtmann (6) - Arnor Gunnarsson (7)
Nach der Pleite zum Auftakt gegen Russland waren die Isländer unter Druck. Im Duell mit Chile musste unbedingt ein Sieg her. Offenbar lähmte diese Ausgangslage allerdings den großen Favoriten. Der Olympiafinalist von 2008 kam nur schwer in die Gänge.
Island machte sich das Leben jedoch auch selber unnötig schwer. Immer wieder kassierten die Nordeuropäer Zeitstrafen, wodurch Chile in Reichweite blieb. Im Laufe der Zeit zogen die Isländer dann doch an. Die Vorentscheidung fiel kurz vor der Pause, als Island mit fünf Treffern in Folge auf 18:11 davonzog.
Die zweite Halbzeit war danach nicht mehr als eine kleine Trainingseinheit für die Truppe von Aron Kristjansson, die damit wieder auf Kurs Achtelfinale sind.
Katar - Mazedonien 30:34 (13:21)
Topscorer: Charafeddine Boumendjel, Mahmoud Osman (beide 5) - Kiril Lazarov (9)
Was für ein verrücktes Spiel! Eigentlich deutete lange Zeit alles auf einen lockeren Erfolg Mazedoniens hin. Angeführt von einem überragenden Kiril Lazarov, der neun Tore erzielte und nur einen Fehlwurf auf dem Konto hatte, war der Favorit nach 20 Minuten auf 16:6 weggezogen.
Es drohte eine Klatsche. Doch Katar konnte sich zurück in die Partie kämpfen, weil Mazedonien in den Schongang schaltete und die zweite Garde auf das Feld schickte. Zehn Minuten vor dem Ende war die Partie beim Stand von 28:26 auf einmal wieder komplett offen.
Am Ende durfte sich Mazedonien bei Torwart Borko Ristovski bedanken, der den zweiten Sieg in der Gruppe B mit starken Paraden über die Zeit rettete.
Russland - Dänemark 27:31 (13:14)
Topscorer: Timur Dibirov (7) - Nikolaj Markussen (6)
Ein hartes Stück Arbeit für Dänemark! Russland konnte nach dem Auftaktsieg gegen Russland auch gegen den Europameister überzeugen. Dabei verlief der Auftakt für die Russen alles andere als nach Plan. In der Offensive fabrizierte man einige Fehlwürfe und wirkte unkonzentriert.
Es war Torwart Vadim Bogdanov zu verdanken, dass Russland nicht früh den Anschluss verlor. Als man nach 20 Minuten allerdings immer noch nur bei vier Toren stand, nahm Coach Oleg Kuleshov bereits die zweite Timeout. Die richtige Entscheidung, denn danach löste sich der Knoten.
Russland setzte die Dänen unter Druck, die allerdings nicht die Nerven verloren. Zudem erwies sich Keeper Niklas Landin Jacobsen in der entscheidende Phase als Fels in der Brandung. Dänemark hat durch den zweiten Triumph den Gruppensieg weiter fest im Blick.
15. Januar
Katar - Russland 22:29 (13:16)
Topscorer: Wajdi Sinen (5) - Timur Dibirov (6)
Nach der Niederlage gegen Dänemark war Russland im dritten Gruppenspiel gegen Katar gefordert. Auf dem Papier eine einfache Aufgabe, doch tat sich der Favorit in der ersten Hälfte schwer. Zwar lag man immer in Führung, doch brachte man sich durch Unkonzentriertheit und Undiszipliniertheiten immer wieder aus dem Spiel.
Die Russen konnten ihre Führung halten, aber verpassten es, sich entscheidend abzusetzen. Unschöner Höhepunkt in der ersten Hälfte war die Rote Karte für Russlands Egor Evdokimov.
Auch im zweiten Durchgang konnten die Katari die Begegung relativ offen gestalten, doch die Russen waren individuell zu überlegen, so dass der Sieg nie gefährdet war.
Mazedonien - Island 19:23 (10:10)
Topscorer: Dejan Manaskov (5) - Gudjon Valur Sigurdsson (9)
Nach einem furiosen Start der Isländer kam Mazedonien erst ins Spiel, als sich bei den Nordeuropäern immer mehr Fehler einschlichen. Danach entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Partie auf eher durchwachsenem Niveau.
Auch in der zweiten Hälfte boten beide Teams handballerische Magerkost. Allerdings war Mazedonien noch schlechter als Island. Die Isländer waren im Angriff den Tick entschlossener, was insgesamt reichte, um eine Partie auf dürftigem Niveau für sich zu entscheiden. Star Kiril Lazarov (4/10) kam ausnahmsweise mal nicht so zum Zug bei Mazedonien.
Dänemark - Chile 43:24 (17:13)
Topscorer: Anders Eggert (9) - Rodrigo Salinas (10)
Die Dänen wollten im dritten Spiel ihren dritten Sieg einfahren. Selbstverständlich für einen Mitfavoriten im Kampf um die WM-Krone. Der Gegner war Chile.
Dänermark ließen nach schludrigem Beginn ihr Muskeln spielen und konnten dem Außenseiter davonziehen. Die Chilenen verloren in der Offensive zu viele Bälle, was den Skandinaviern in die Karten spielte. Überragender Akteur war allerdings Rodrigo Salinas, der mit seinen acht Treffern in der ersten Hälfte die Chilenen noch halbwegs im Spiel hielt.
Der zweite Durchgang bot dann aber das zu erwartende Bild. Die Dänen um den abermals starken Anders Eggert spielten nun ihr Spiel - Chile hat im Grunde nichts mehr entgegenzusetzen. Zudem leisteten sich die Südamerikaner insgesamt zu viele Ballverluste und kassierten insgesamt 13 Fastbreak-Tore.
Bei den Dänen, die gänzlich auf Keeper Niklas Landin und den Ex-Welthandballer Mikkel Hansen verzichten konnten, überzeugte neben Eggert auch Hans Lindberg mit fünf Toren.
16. Januar
Mazedonien - Russland 29:29 (13:16)
Topscorer: Kiril Lazarov (10) - Tibur Dibirov (8)
Es war das zu erwartende enge Spiel, mit leichten Vorteilen für die Russen. Diese begannen sehr souverän, während die Mazedonen nicht so recht ins Spiel kamen. Besonders in der Abwehr agierte Russland konsequent, allerdings verloren sie im Laufe der ersten Hälfte mehr und mehr den Faden.
Erst nach einer Auszeit war man wieder auf der Höhe. Überragend bei den Russen in Halbzeit eins: Timur Dibirov, der bis dahin sieben Mal traf. Mazedonien hielt nur dank der individuellen Klasse von Kiril Lazarov Anschluss.
Im zweiten Durchgang wirkten die Russen gehemmt, Mazedonien glaubte immer mehr an sich und kam immer näher an die Russen ran. Dank des überragenden Lazarov, der nun die Verantwortung übernahm, glichen die Mazedonier kurz vor Ende der Partie aus. Auf Seiten der Russen konnte Dibirov nicht mehr an seinen Galavorstellung aus der ersten Hälfte anknüpfen. Beide Teams stehen nach dem Remis in der K.o.-Runde.
Chile - Katar 23:31 (9:16)
Topscorer: Rodrigo Salinas (7) - Sahbi Aziza (8)
Bei diesem Spiel ging es von Anfang an eigentlich nur um die goldene Ananas, beide Teams hatten nur noch geringe Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals. Trotzdem entwickelte sich in den ersten Minuten eine muntere Partie. Danach übernahm Katar das Zepter und zog mit fünf Toren davon (12.). Defensiv standen die Katari sicher und zogen den Südamerikanern so den Zahn.
Auch im zweiten Durchgang untermauerten die Jungs aus Katar, dass sie heute nichts anbrennen lassen wollen. Chile fand so gut wie gar nicht statt. Neben Salinas empfahl sich nur der in Deutschland spielende Emil Fleischmann für höhere Aufgaben. Auf Seiten Katars waren neben Aziza Charafeddine Boumendjel (5) und Bassel Alrayes (6) die auffälligsten Spieler.
Island - Dänemark 28:36 (13:16)
Topscorer: Kari Kristjan Kristjansson (8) - Anders Eggert, Mikkel Hansen, Hans Lindberg (alle 7)
Beeindruckend souveräner Auftritt der Dänen, die sich vorzeitig den Gruppensieg sicherten. Im Laufe der Spielzeit machte sich auch die viel größere Tiefe im Kader bemerkbar. Nach 25 Minuten war Island noch im Spiel (12:13), 15 Minuten später hatte Dänemark die Sache nach zwei Hans-Lindberg-Toren in Folge im Griff (21:15) und spielte es stark nach Hause.
Lindberg und Anders Eggert trafen fast alles (zusammen 14/16), die isländischen Keeper Gustavsson und Edvarsson hielten so gut wie nichts. Auch Kiels Rückraum-Star Aron Palmarsson (2/8) hatte keinen guten Tag. Island ist auf dem Papier noch nicht durch, bei einer Niederlage gegen den Katar würde man das Achtelfinale verpassen. Das sollte aber nun wirklich nicht passieren.
18. Januar
Russland - Chile 36:25 (18:13)
Topscorer: Timur Dibirov (11) - Emil Feuchtmann (9)
Für die bereits ausgeschiedenen Chilenen ging es im letzten Gruppenspiel gegen Russland um nichts mehr. Die Russen hingegen wollten gewinnen, um Platz zwei in der Gruppe B zu sichern. Und Russland legte los wie die Feuerwehr, doch wie in den letzten Partie davor verloren sie schnell den Faden und Chile kam wieder ran (6:5).
Chiles Topstar Rodrigo Salinas fand jedoch überhaupt keinen Zugriff auf die Partie, einzig Emil Feuchtmann überzeugte in der ersten Hälfte. Nach einer Auszeit Russlands nahm die erste Hälfte wieder ihren normalen Verlauf - und das Team von Oleg Kuleschow zog zur Halbzeit auf 18:13 davon.
Im zweiten Durchgang merkte man den Südamerikanern an, dass es für sie um nichts mehr ging. Russland dominierte die Begegnung völlig. Besonders auffällig bei den Russen waren neben Topscorer Dibirov Dmitry Zhitnikov (5) und Alexej Shindin (7). Bei den Chilenen, die ohne Punktgewinn die Gruppenphase abschließen, waren die Feuchtmann-Brüder noch die besten Spieler.
Island - Katar 39:29 (19:14)
Topscorer: Gudjon Valur Sigurdsson (10) - Waidi Sinen (8)
Die Isländer erfüllten die Pflichtaufgabe nach schwachem Beginn am Ende souverän. Zu Beginn konnten sich die Skandinavier noch nicht entscheidend absetzen. Erst nach 20 Minuten gingen sie, angeführt von einem starken Sigurdsson, mit drei Toren in Führung.
Im zweiten Durchgang hatte Katar dem Favoriten nichts mehr entgegenzusetzen. Neben Sigurdsson überzeugte Thorir Olafsson mit neun Treffern. Generell zeigten sich die Isländer recht treffsicher - sie verwandelten 67 Prozent ihrer Würfe. Bitter: Island muss im Achtelfinale gegen Frankreich ran.
Dänemark - Mazedonien 33:30 (13:14)
Topscorer: Mikkel Hansen (5) - Kiril und Filip Lazarov (5)
Im letzten Gruppenspiel für Mitfavorit Dänemark ging es nur noch um die Platzierungen in der Gruppe B. Beide Teams waren schon für das Achtelfinale qualifiziert - Dänemark stand sogar schon als Gruppensieger fest.
Daher taten sich die Skandinavier im ersten Abschnitt schwer, wobei Mazedonien eine starke Leistung aufs Parkett legte. Mazedoniens Torhüter Borko Rizkovski (VfL Gummersbach) zeigte eine ganz starke Partie und kam auf sechs Paraden. Außerdem machten die beiden Lazarov-Brüder mit jeweils vier Treffern ebenfalls ein gutes Spiel. Die Dänen mussten sich in der zweiten Halbzeit deutlich steigern, um nicht die erste Niederlage zu kassieren.
Aber auch danach wurde es zunächst nicht besser. Die Dänen verloren zu viele einfache Bälle oder schlossen unmotiviert ab. Erst nach 45. Minuten zogen die Skandinavier an - aber dann so richtig. Mazedonien hatte dem nichts entgegenzusetzen. Dänemark drehte einen Zwei-Tore-Rückstand in eine Vier-Tore-Führung, Mazedonien war völlig von der Rolle. Erst in der Crunchtime fanden sie wieder in die Spur, kamen aber nicht mehr entscheidend ran. Mit dem Sieg ziehen die Dänen ungeschlagen ins Achtelfinale ein und treffen dort auf Tunesien, Mazedonien bekommt es mit dem DHB-Team zu tun.