THW Kiel und Flensburg im DHB-Pokalfinale

SID
Das Duell Momir Ilic (M.) gegen die Flensburger Abwehr wird es auch im DHB-Pokalfinale geben
© Getty

Die Handballer von Rekordmeister THW Kiel haben einen Schritt aus der Krise gemacht und dürfen weiter auf das "Trostpflaster" Pokalsieg hoffen. Im DHB-Pokalfinale wartet Flensburg.

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Das Team von Trainer Alfred Gislason erreichte beim Final-Four-Turnier in Hamburg durch ein 28:23 (15:13) im Halbfinale über den Ligakonkurrenten FA Göppingen das Endspiel.

Dort hat Kiel im Nordderby am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt den siebten Cuptriumph im Visier. In einer Abwehrschlacht setzten sich die Flensburger im zweiten Vorschlussrunden-Duell mit 22:20 (10:8) gegen den Champions-League-Halbfinalisten Rhein-Neckar Löwen durch.

"Richtige Reaktion" der Kieler

Gislason war nach den Negativ-Erlebnissen der vergangenen Tagen erleichtert. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat die richtige Reaktion gezeigt", sagte der Isländer mit Blick auf zuletzt zwei Niederlagen des Rekord-Pokalgewinners in Folge.

Vor 13.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena besiegelten Christian Zeitz, Dominik Klein (beide 5 Tore) sowie Welthandballer Filip Jicha (5/5) als beste THW-Werfer den letztlich ungefährdeten Sieg. Beim EHF-Cup-Finalisten Göppingen erzielten Michael Thiede (6) sowie Manuel Späth (5) die meisten Treffer.

Vor acht Jahren ohne Titel

Nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League und dem Scheitern im Meisterschaftskampf können die erfolgsverwöhnten Kieler zumindest weiter auf den Pokalsieg hoffen. Zuletzt hatte es für den amtierenden Meister vor acht Jahren eine Saison ohne Titel gegeben.

"Man hat gesehen, mit welcher Körpersprache wir diesmal auf dem Platz standen. Das war genau der Ansatz, den wir zeigen wollten", sagte Nationalspieler Klein zufrieden.

In Hamburg zeigte sich der THW zunächst gut erholt von der Bundesliga-Pleite drei Tage zuvor beim SC Magdeburg (24:30) und ging mit 5:2 (7.) in Führung. Doch in der Folge konnten sich die "Zebras" nicht entscheidend absetzen und scheiterten immer wieder an Göppingens Keeper Enid Tahirovic. Was zur Folge hatte, dass das Team von Coach Velimir Petkovic in der 22. Minute (8:8) ausgleichen konnte.

Göppingen vergibt viele Chancen

Auch nach dem Wechsel blieb die auf durchwachsenem Niveau stehende Partie lange offen. Göppingen hatte mehrfach die Chance zur Führung, doch in den entscheidenden Phasen steigerte sich THW-Torhüter Thierry Omeyer.

Kiel konnte vorentscheidend auf 26:21 (53.) davonziehen. "Besonders in den letzten zehn Minuten hat man gesehen, was eine große von einer kleinen Mannschaft unterscheidet", sagte Göppingens Trainer Petkovic.

Abwehrschlacht von Flensburg

Für den dreimaligen Cupsieger aus Flensburg trafen Anders Eggert (6/5) und Lasse Svan Hansen (4) am besten. "Unsere Abwehr war sehr stark. Das letzte Spiel gegen die Löwen hatten wir mit zehn Toren verloren. Und dann machen sie heute nur 20 Tore gegen uns", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes.

Olafur Stefansson (5) sowie Nationalspieler Uwe Gensheimer (4/2) erzielten die meisten Tore für die Löwen, die nach ihrer sechsten Final-Four-Teilnahme in Serie weiter auf ihren ersten Titel warten müssen.

In einer von beiden Abwehrreihen geprägten Partie fiel die Entscheidung in den letzten Minuten, als die Norddeutschen von 19:19 (56.) auf 21:19 (58.) davonzogen. Danach kassierten die Badener noch eine Zweiminutenstrafe, weil Kreisläufer Bjarte Myrhol falsch gewechselt hatte. Der dritte Platz wird wegen der Final-Konstellation nicht ausgespielt.

HSV-Aus im Achtelfinale

Titelverteidiger und Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg, der am Mittwoch im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach seine erste deutsche Meisterschaft vorzeitig perfekt machen kann, war im Pokal-Achtelfinale an den Füchsen Berlin (27:31) gescheitert.

Auf den Sieger wartet am Sonntag ein neu entworfener und 20.000 Euro teurer Pokal. Alle vier Endrunden-Teilnehmer haben zudem eine Gage in Höhe von 120.000 Euro erhalten.

Das sind 30.000 Euro weniger als in den Vorjahren. Der Grund: In Absprache mit den Klubs hatte die Handball-Bundesliga (HBL) entschieden, das eingesparte Geld in die Überwachung von Sportwetten zu investieren.

Der DHB-Pokal in der Übersicht

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