RB auf Wolke vier - Bochum allmächtig

Von Michael Berndt
RB kommt ins Grübeln - bei Petersen und Bochum läuft alles wie am Schnürrchen
© getty
Cookie-Einstellungen

TOP

VfL allmächtig: Der VfL Bochum ist die Sensationstruppe des ersten Siebtels der Saison. Fünf Spiele, fünf Siege - Vereinsrekord! Einen großen Anteil am Lauf des VfL hatte die ungewohnt stabile Defensive. Letztes Jahr mit 55 Gegentoren noch die Schießbude der Liga, musste Keeper Andreas Luthe bisher nur zweimal hinter sich greifen.

Während Trainer Gertjan Verbeek den Erfolgsgrund in der akribischen Trainingsarbeit sieht, stellt Bochums Manager die Kaderkonzeption heraus. "Die Mannschaft ist eingespielt, kennt die Trainings- und Spielabläufe. Der große Umbruch wie in den vergangenen Jahren ist ausgeblieben, in der Stammformation mussten nur zwei Positionen neu besetzt werden", so Christian Hochstädter gegenüber Sport1.

Während die Defensivabteilung um Kapitän Patrick Fabian und Neuzugang Tim Hoogland starke Arbeit leistet, bleibt die Bochumer Tormaschine aus der letzten Saison bestehen. Goalgetter vom Dienst Simon Terodde kommt auf insgesamt fünf Tore, auch die TSG-Leihe Jannik Haberer sorgte mit fünf Scorerpunkten für Aufsehen. Da fällt der Abgang von Michael Gregoritsch und Stanislav Sestak bisher gar nicht ins Gewicht.

Doch tief im Westen wird man sich gut an die letzte Saison erinnern. Dort stand man unter Peter Neururer nach sechs Spielen an der Spitze, Terodde hatte zu diesem Zeitpunkt bereits achtmal getroffen - danach ging es stetig bergab. Verbeek übernahm nach der Hinrunde, konnte aber Neururers elften Rang nur noch bestätigen.

Petersen nicht zu halten: Nur 14 Tore erzielten die Klubs am ersten Spieltag vor dem Montagabend-Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg. Fünf der 14 Treffer gingen dabei auf das Konto der Heimmannschaft, ein Zustand, den Nils Petersen innerhalb von fünf Minuten auf den Kopf stellte.

Zweimal traf der Neuzugang vom Punkt, einmal klappte es aus dem Spiel mit rechts. Am Ende gewannen die Breisgauer 6:3. Und der Torhunger des 26-Jährigen war noch nicht gestillt, zwei weitere Buden folgten. Im Kalenderjahr steht der Mann aus Wernigerode saison- und ligaübergreifend bei insgesamt 14 Toren in 16 Partien.

Einer für Jogi? Petersen würde es freuen. "Wenn es so kommt, würde ich drei Radschläge machen. Aber in meinen Gedanken spielt das eigentlich gar keine Rolle", so der Knipser bei Bild wenigeTage nach seinem Hattrick.

Dabei war lange nicht klar, wo Petersen 2015/2016 seine Zelte aufschlagen würde. Angeblich meldeten einige Bundesligisten Interesse am Mittelstürmer, am Ende überzeugte ihn Christian Streich zum Verbleib und er wechselte für 3,8 Millionen Euro fest von Werder Bremen in den Südwesten.

SVS ungewohnt torgeil: Die kleine Anhängerschaft des SV Sandhausen war die letzten drei Jahre ehrlichen Defensivfußball von Alois Schwartz und seiner Truppe gewohnt. Nie kamen die Hardtwälder über 40 Treffer. Allerdings blieb der Dorfklub beim Gegentore-Kassieren ebenso geizig, wenn man vor der ersten Saison absieht, in der sie als Absteiger bereits feststanden, am Ende jedoch der MSV Duisburg wegen Lizenzverstöße runter musste.

Apropos Lizenzverstöße: Der SVS ging mit einer Hypothek von drei Minuspunkten in die Saison 2015/2016, bei den Buchmachern kamen Sandhausener ebenfalls schlecht weg, zumal mit Keeper Manuel Riemann und Außenverteidiger Lukas Kübler zwei Stammkräfte den Verein verließen.

Doch Sandhausen wusste zu überraschen. Nach einem 3:1-Auftaktsieg gegen Eintracht Braunschweig gab es ein 4:3 bei Mitfavorit Union Berlin, gefolgt von einem 6:0-Torfestival bei Absteiger SC Paderborn. Besonders Stürmer Andrew Wooten spielte sich mit fünf Treffern in den Fokus. Die logische Konsequenz: Jürgen Klinsmann machte den US-Amerikaner für die Testspiele gegen Peru und Brasilien zum Nationalspieler.

Die Länderspielpause kam vielleicht zum rechten Zeitpunkt. Zuletzt stockte die Torfabrik, gegen den SC Freiburg setzte es eine 1:4-Schlappe. Dennoch befindet sich der Klub trotz Punktabzug augenscheinlich auf einem guten Weg.

Seite 1: FLOP - RB stottert und Paderborn braucht Eier

Seite 2: TOP - Bochum allmächtig und Petersens Torflut

Alles zur 2. Liga

Artikel und Videos zum Thema