Kauczinski: "Können mit dem Druck umgehen"

SID
Nach dem erreichen des Minimalziels Relegation muss Markus Kauczinski (l.) alle Kräfte bündeln
© Getty

In der Relegation entscheiden zwei Partien über den Ausgang einer ganzen Saison. In der Regel treffen in den Spielen auf der Schneide zwischen zwei Ligen Teams mit sehr unterschiedlichen Saisonverläufen aufeinander. Der Vertreter der unteren Klasse hofft, eine gute Saison zu einer perfekten machen zu können, das Team von oben will das Schlimmste verhindern.

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Die Zweitliga-Mannschaft vom Karlsruher SC und Gegner Jahn Regensburg aus Liga Drei eint beim Relegations-Hinspiel am Freitag in Regensburg (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) jedoch, dass sie beide im Aufwind sind und dass das Erreichen der Relegation schon ein Erfolg ist. Eine Konstellation, die Spannung verspricht.

Unter Trainer Markus Kauczinski hat der KSC aus den letzten sieben Partien noch 13 Punkte holen können. Bei seinem Amtsantritt als Nachfolger des erfolglosen Jörn Andersen hatte der Uefa-Cup-Teilnehmer der Saison 1997/98 noch großen Rückstand auf das Minimalziel Klassenerhalt.

"Wir waren schon abgeschlagen und haben noch das Optimale herausgeholt", sagte Kauczinski nach dem erfolgreichen Liga-Finale am vergangenen Sonntag gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt.

Bisher setzte sich stets der Drittligist durch

Jahn Regensburg lag am 34. Spieltag der Liga noch auf dem sechsten Rang, warf dann alles in die Waagschale und katapultierte sich mit drei Siegen und einem Unentschieden in die Relegation. Jahn-Trainer Markus Weinzierl ist dementsprechend selbstbewusst:

"Wir wissen um unsere Stärken. In zwei Relegationsspielen ist alles möglich", sagte der 47-Jährige. Ihn bestärkt dabei, dass in den letzten drei Jahren die Außenseiter Dynamo Dresden, FC Ingolstadt und der SC Paderborn die vermeintlichen Favoriten VfL Osnabrück (zweifach) und Hansa Rostock eine Liga nach unten und damit in tiefe Depression versetzten.

Kauczinski beeindrucken solche Statistiken nicht: "Ich glaube nicht daran, wir waren ja nicht dabei. Aber wir sind gewarnt." Das späte Hinüberretten in die Relegation habe die Mannschaft gut auf die Duelle mit Regensburg vorbereitet: "Für uns war jedes Spiel ein Endspiel, jedes Spiel ein wichtiges Spiel. Es war wichtig zu sehen, dass wir mit diesem Druck umgehen können."

Spekulationen um Weinzierl spielen keine Rolle

Während Karlsruhe den Druck verspürt, ist die Euphorie in Regensburg so groß wie selten: Das Stadion ist erstmals seit acht Jahren ausverkauft. "Man spürt überall in der Stadt Spannung und Vorfreude", sagte Sportchef Franz Gerber am Donnerstag dem Fachmagazin "kicker".

Fehlen werden den Bayern der verletzte Ronny Philp und der Gelbgesperrte Jimmy Müller, zu allem Überfluss musste Mittelstürmer Tobias Schweinsteiger am Mittwoch das Training mit muskulären Problemen abbrechen. Laut Weinzierl stehen die Chancen auf einen Einsatz des Kapitäns bei 50 Prozent.

Über das Interesse von Bundesligist FC Augsburg an der Verpflichtung von Trainer Weinzierl werden sich die Regensburger Spieler nicht die Köpfe zerbrechen. "Das ist doch auch Anerkennung für seine Arbeit", sagte Schweinsteiger im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten.

"Wir haben die einmalige Chance zum Aufstieg - die wollen wir nutzen", stellte Schweinsteiger klar. KSC-Talent Hakan Calhanoglu will das nicht zulassen und bereits im Hinspiel für eine Vorentscheidung sorgen: "Wir fahren dort hin, um zu gewinnen." Die Entscheidung fällt spätestens am Montag beim Rückspiel im Karlsruher Wildparkstadion (20.30 Uhr), nach insgesamt zwei Partien.

Markus Kauczinski im Steckbrief

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