WM

Morton Olsens Zukunft nach WM-Aus ungewiss

SID
Morten Olsen war von 1993 bis 1995 Trainer des 1. FC Köln
© Getty

Die Zukunft des dänischen Nationaltrainers Morten Olsen bleibt nach dem Vorrunden-Aus ungewiss. Jesper Grönkjaer und Martin Jörgensen erklärten hingegen ihren Rücktritt.

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Nach dem ersten Vorrunden-Aus in der dänischen WM-Geschichte ist die Zukunft von Nationaltrainer Morten Olsen ungewiss. Der 60-Jährige hat zwar noch bis 2012 Vertrag, nach dem 1:3 (0:2) im finalen Gruppenspiel gegen Japan betonte er aber: "Lassen Sie mich erstmal Urlaub machen, dann sehen wir weiter."

Sollte Olsen, der in den heimischen Medien stark unter Druck geraten ist, doch weitermachen, muss er die Mannschaft umbauen. "Es waren einige Spieler zehn Jahre dabei, die werden aufhören", sagte er - und die ersten Rücktritte folgten umgehend: Jesper Grönkjaer und Martin Jörgensen erklärten direkt nach der Niederlage jeweils ihren Abschied aus dem Landshold.

"Ich höre jetzt auf, um meinen Körper zu schonen. Zudem denke ich, dass ich über einen langen Zeitraum meinen Teil beigetragen habe zum Wohle der Mannschaft", sagte der 32 Jahre alte Grönkjaer, der beim FC Kopenhagen spielt. Jörgensen (34/AGF Aarhus) betonte nach seinem 99. und letzten Länderspiel: "Ich habe Morten schon vor der WM gesagt, dass ich gehe. Und das tue ich jetzt auch."

Routinier Tomasson bleibt

Andere Routiniers bleiben dem Europameister von 1992 dagegen erhalten. Angreifer Jon Dahl Tomasson (34), der gegen Japan nach 1116 Minuten seine Torflaute in der Nationalmannschaft beendete, will ebenso weitermachen wie Torhüter Thomas Sörensen (34) und der Außenstürmer Dennis Rommedahl (31).

Sollte Olsen bis zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine im Amt bleiben, wird er allerdings einen Verjüngungskurs einschlagen. "Mit Spielern wie Nicklas Bendtner und Christian Eriksen hatten wir die Zukunft dieses Teams schon hier. Die beiden und einige andere junge Leute werden jetzt noch wichtiger werden", sagte er.

Stürmer Bendtner (22) vom FC Arsenal hatte beim 2:1-Sieg gegen Kamerun seine Klasse mit dem 1:1-Ausgleich immerhin angedeutet, aber auch immer wieder Verletzungsprobleme.

Alle Hoffnungen auf Eriksen

Eriksen, mit etwas mehr als 18 Jahren jüngster Spieler der WM in Südafrika, gilt als eines der größten Talente der dänischen Fußball-Geschichte. "Er ist in seiner Entwicklung erst am Anfang und wird in Zukunft noch eine sehr gute Rolle bei uns spielen", sagte Olsen.

Ob das auch für ihn selbst gilt, bleibt zunächst offen. Nach dem "kollektiven Harakiri" (die Tageszeitung Politiken) schrieb das Boulevardblatt Ekstra Bladet von der "peinlichsten ersten Halbzeit der dänischen WM-Geschichte", und fragte: "Hat Morten Olsen dieser Mannschaft überhaupt noch etwas zu geben?"

Das muss der ehemalige Kölner Bundesliga-Profi und -Trainer jetzt selbst beantworten.

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