Warners Geschäfte waren erst am Freitag wieder in die Schlagzeilen geraten, als die Schweizer Justiz Ermittlungen gegen FIFA-Präsident Joseph S. Blatter aufnahm. Laut Bundesanwaltschaft besteht der Verdacht, dass Blatter 2005 mit Warner "einen für die FIFA ungünstigen Vertrag abgeschlossen hat". Durch den Weiterverkauf von TV-Rechten an den WM-Endrunden 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien soll Warner einen Millionen-Gewinn verbucht haben.
Schweizer verhören auch Platini
Warners Anwälte hatten zu Wochenbeginn von dem Gericht gefordert, den Auslieferungsantrag der USA zurückzuweisen. "Ich denke nicht, dass ich diesem Antrag folgen kann", sagte Amtsrichter Mark Wellington nun.
Warner nur einer von vielen
Warner gehört im FIFA-Skandal zu den insgesamt 14 von der US-Justiz angeklagten Fußball-Funktionären und -Managern. Der frühere FIFA-Vizepräsident und Ex-Boss des Kontinentalverbandes für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik (CONCACAF) soll im Laufe der Jahre hohe Millionensummen durch korrupte Machenschaften im Fußball-Geschäft gescheffelt haben.
2011 hatte der frühere Minister in Trinidad und Tobagos Regierung sein FIFA-Amt wegen Korruptionsvorwürfen aufgegeben. Seitdem droht Warner immer wieder mit Enthüllungen über unsaubere Geschäfte mit Fußball-Rechten.
Nach der Anklageerhebung in den USA hatte Warner sich zunächst der Polizei in seinem Heimatland gestellt, war allerdings gegen Kaution sowie weitere Meldeauflagen und Abgabe seines Passes wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der 72-Jährige weist sämtliche Vorwürfe zurück.