In besagtem Bericht, den Schiedsrichterbeobachter Roberto Rosetti für den europäischen Dachverband erstellt hat, heißt es: "Gemäß den neuesten UEFA-Richtlinien sollte ein Hand-Ball-Kontakt, der einen Torschuss verhindert, strenger bestraft werden und in den meisten Fällen ein Elfmeter verhängt werden, es sei denn, der Arm des Verteidigers befindet sich sehr nah am Körper oder berührt den Körper. In diesem Fall (Cucurella, Anm. d. Red.) verhindert der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm, der nicht sehr nah am Körper ist, wodurch er größer wird, sodass ein Elfmeter verhängt werden müsste."
Dies widerspricht einer früheren UEFA-Mitteilung, in der die Entscheidung laut Bild als korrekt bezeichnet wurde, da sich "Cucurellas Hand zum Zeitpunkt, an dem sie den Ball berührt, nicht in einer unnatürlichen Position befand".
Jene Szene ereignete sich in der 107. Minute des Viertelfinalspiels zwischen Gastgeber Deutschland und dem späteren Titelträger Spanien. Jamal Musiala gab beim Stand von 1:1 einen Torschuss ab, den der im Strafraum stehende Cucurella aus relativ kurzer Distanz an den linken Arm bekam und so abwehrte.
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor (45) ließ die Szene weiterlaufen und auch eine Überprüfung durch den VAR änderte nichts an der Entscheidung. Spanien erzielte kurz vor Schluss der Verlängerung durch Mikel Merino den 2:1-Siegtreffer.
Taylors Entscheidung sorgte im Nachgang für jede Menge Diskussionen und Kritik. Viele Fachleute sprachen von einer Fehlentscheidung. Cucurella selbst meinte: "Ich verstehe, dass es eine etwas zweifelhafte Situation ist. Wir alle sind müde davon, verschiedene Situationen zu sehen, von denen manche als Handspiel bewertet werden und andere nicht. Letztlich denke ich aber, dass nicht über die Szene gesprochen werden würde, wenn Deutschland gewonnen hätte."