Während Antonio Di Salvo noch sichtlich erleichtert mit seinen Spielern auf dem Rasen abklatschte, hallte der Partyhit Major Tom bereits lautstark durch das Regensburger Stadion: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat sich nach einem Nervenkrimi vorzeitig für die Europameisterschaft im kommenden Jahr qualifiziert.
Das Team von Di Salvo gewann sein vorletztes Qualifikationsspiel gegen Bulgarien mit 2:1 (1:1) und sicherte sich als Erster der Gruppe D sein Ticket für die Endrunde im Juni 2025 in der Slowakei.
"Es war ein sehr schönes Spiel, Bulgarien hat es sehr gut gemacht", sagte Siegtorschütze Nick Woltemade im Anschluss bei ProSieben Maxx: "Schlussendlich sind wir einfach erleichtert, ein geiles Gefühl."
Der Dortmunder Maximilian Beier (9.) und Woltemade vom VfB Stuttgart (66., Foulelfmeter) trafen für den dreimaligen Europameister, der zum siebten Mal in Folge an einer EM teilnehmen wird.
In der Slowakei dürfte vor allem Di Salvo, unter dessen Führung die DFB-Elf im vergangenen Jahr schon in der Gruppenphase gescheitert war, auf Wiedergutmachung aus sein. Nikola Ilijew (37.) war am Freitag für Bulgarien nur der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen.
Paul Wanner schmort lange auf der Bank
Viele Augen waren in Regensburg auch auf Shootingstar Paul Wanner gerichtet. Der 18-Jährige vom 1. FC Heidenheim, um dessen Dienste sich auch der österreichische Verband bemüht, musste aber bis zur 72. Minute auf sein Debüt warten.
Di Salvo vertraute weitgehend der Startelf aus den erfolgreichen Quali-Spielen gegen Ungarn (5:1) und Estland (10:1) - mit drei Ausnahmen.
Während der Freiburger Noah Atubolu im Tor eine ruhige Anfangsphase erlebte, waren der Frankfurter Ansgar Knauff und Beier auf den offensiven Flügeln stärker gefordert.
Die deutsche Mannschaft schnürte die Gäste von Beginn an in der eigenen Hälfte fest, besonders der Dortmunder entpuppte sich als Aktivposten - und belohnte sich per Kopf mit dem frühen Führungstreffer.
Atubolu verhindert den Rückstand
Deutschland blieb auch in der Folge dominant, scheiterte gegen tiefstehende Bulgaren aber zu häufig an der vorletzten Aktion. Während weitere Großchancen so zunächst ausblieben, wurde Bulgarien immer mutiger - und kam unter Mithilfe des umtriebigen Beier zum Ausgleich: Dem 21-Jährigen unterlief vor dem eigenen Strafraum ein folgenschwerer Fehlpass, Ilijew traf zum 1:1.
Nachdem Atubolu noch kurz vor dem Pausenpfiff mit einer starken Parade den Rückstand verhindert hatte, wurde Deutschland zur zweiten Halbzeit wieder etwas aktiver.
Kapitän Eric Martel (63.) und Nicolo Tresoldi (64.) scheiterten noch jeweils mit dem Kopf, nach einem Foul an Tresoldi blieb Woltemade vom Punkt dann aber eiskalt. Kurz darauf feierte dann auch noch Wanner sein Debüt.