"Er wird nicht gesehen": Berater von deutschem Torhüter wundert sich über Julian Nagelsmann

Von Felix Götz
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Warum hat Julian Nagelsmann eigentlich nicht Stefan Ortega für die Nationalmannschaft nominiert? Der Berater des Torhüters wundert sich.

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Wenn man eine Analyse des Ist-Zustands beim DFB im Jahr 2024 vornimmt, gehe es nicht um die Entwicklungsfähigkeit, sondern um die Leistungsfähigkeit, erklärte Jörg Neblung in einem Interview mit Sport1.

"Und wenn wir über Leistungsfähigkeit sprechen, müssen wir über Stefan Ortega reden. Natürlich, ich bin sein Interessenvertreter und ich sehe ihn häufig. Aber es ist auch Fakt, dass Stefan bei den meisten Datenanbietern im Hinblick auf die vergangenen zwölf Monate der beste Torhüter in Deutschland ist - und das bereits vor der Verletzung von Marc-André ter Stegen", so der Berater des Torhüters von Manchester City weiter.

Ederson, der bei den Skyblues vor Ortega die Nummer eins ist, sei laut den Daten von "Plaier" derzeit die Nummer drei der Welt, sagte Neblung: "Stefan ist laut deren Analyse die Nummer acht der Welt, einen Rang vor Marc-André ter Stegen. Wenn 'Plaier' die Leistungen von Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen und Stefan in den vergangenen zwölf Monaten vergleicht, dann steht Stefan tatsächlich über den beiden anderen. Mag einige erstaunen, aber das sagen die Daten und die sind 100 Prozent objektiv. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Plattform 'Impect'. Ich denke, wir müssen dementsprechend auch gar nicht mehr über einen Vergleich von Bernd Leno, Janis Blaswich und Ortega sprechen."

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DFB-Interesse an Ortega? "Es gab noch keinen Besuch"

Nagelsmann hat für die Spiele in der Nations League in Bosnien und Herzegowina sowie die Niederlande Alexander Nübel (VfB Stuttgart), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Blaswich (RB Salzburg) berufen. Der Name Ortega fiel eigentlich nie.

Wütend sei er deshalb nicht auf den Bundestrainer, meinte Neblung: "Die Diskussion ist heterogen, einige fordern Stefan, andere sagen: 'Was wollen wir mit einer Nummer 2?' Stefan hat sich immer gegen Widerstände durchgesetzt und hat sich peu à peu in den Vordergrund gespielt. Irgendwann wird man nicht mehr um ihn herumkommen. Während seiner Bielefelder Zeit in der Bundesliga hörte ich öfter: 'Ich muss Abbitte leisten, ich habe ihn vorher nicht so gut gesehen.' Dasselbe passiert jetzt: Stefan wird nicht gesehen. Es gab noch keinen Besuch von einem DFB-Abgesandten in Manchester oder zumindest mal einen Anruf bei seinen Trainern. Das finde ich schade. Aber ich bin da niemandem böse."

Pep Guardiola und Stefan Ortega.
© Getty

Ortega-Zukunft? "Nummer eins im Tor von Manchester City"

Ortega wechselte 2022 von Bielefeld nach Manchester. Im Juni wurde der Vertrag des 31-Jährigen bis 2026 verlängert. Ederson könnte den Klub am Saisonende verlassen. Ist dann Ortegas Moment gekommen?

"Als Nummer eins im Tor von Manchester City", antwortete Neblung auf die Frage, wo er seinen Schützling in zwei Jahren sehe: "Er ist sehr nah dran. Diese Aussage von Pep Guardiola, dass er das erste Mal überhaupt zwei Einser habe, hat Gewicht, das kann sicher niemand bestreiten."

Der spanische Star-Trainer schätze Ortega sehr, erklärte der 57-jährige Berater weiter: "Vergangene Woche spielte er in der Champions League bei Bratislava. Die Pokalwettbewerbe sind ohnehin seins. In der vergangenen Saison kam Stefan auf 20 Spiele, insgesamt stand er 37-mal für City auf dem Feld. Ab wann ist ein Spieler denn ein Kandidat für die Nationalmannschaft und wo steht das? Aufgrund seiner Leistung müsste Stefan das schon lange sein."

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