"Er muss zu seinem Wort stehen": Klare Ansage an Manuel Neuer

Von Christian Guinin
Manuel Neuer
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Der ehemalige Bayern-Spieler Stefan Effenberg hält auch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Marc-André ter Stegen eine Rückkehr von Manuel Neuer ins Tor der deutschen Nationalmannschaft für keine gute Idee.

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"Ich bleibe dabei, dass es kein Comeback von Manuel Neuer geben sollte, wie es vereinzelt bereits gefordert wird. Ein Rücktritt vom Rücktritt ist für mich in keiner Sportart eine gute Idee", schrieb Effenberg in seiner Kolumne bei t-online.

Der 38-jährige Torhüter des FC Bayern München "würde seine Glaubwürdigkeit verlieren, wenn er jetzt - und auch noch nach so kurzer Zeit - wieder zurück in die DFB-Elf wollte."

Auch deshalb kann sich Effenberg eine Rückkehr Neuers in die deutsche Nationalmannschaft nicht vorstellen. "Ich glaube, dass er sich jetzt voll auf seine letzten ein, zwei Jahre bei Bayern München und eventuell darüber hinaus konzentrieren will. Er wird und muss zu seinem Wort stehen."

Zudem wäre es laut dem ehemaligen Bayern-Spieler ein "ganz falsches Signal" an die anderen deutschen Torhüter, würde Bundestrainer Julian Nagelsmann Neuer zurück in die Mannschaft beordern.

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Ter-Stegen-Ausfall "extremer Schlag" für DFB-Team

Deutschlands Nummer eins ter Stegen hatte sich am vergangenen Wochenende bei einem Ligaspiel des FC Barcelona die Patellasehne gerissen und wird wohl für den Rest der Saison verletzt ausfallen. Für das DFB-Team und ter Stegen sei dies "ein extremer Schlag und enorm bitter", so Effenberg, der fest davon ausgehe, dass er "wieder zurückkommt und dann wieder wie gehabt zu 100 Prozent seine Leistung in alter Stärke bringen wird. Er hat jetzt ein Jahr Zeit, um sein Comeback für die kommende Saison vorzubereiten und dann seinen großen Traum von einer WM als deutscher Stammtorwart zu erfüllen."

Als mögliche Zwischenlösungen sieht Effenberg Alexander Nübel und Oliver Baumann. Der Stuttgarter Schlussmann habe "bereits in der letzten Saison sehr, sehr stark für den VfB Stuttgart gehalten - und ist diese Saison in der Champions League auf höchstem Niveau gefordert, seine Leistungen weiter so konstant abzurufen."

Baumann wäre wiederum die "zuverlässigere" Variante. "Ich finde es schade, dass er nie den Schritt zu einem großen Team mit Titelchancen gemacht hat. Allein die Tatsache, dass er trotzdem seit so langer Zeit schon im Kreis der Nationalmannschaft spielt, ist deshalb eine herausragende Leistung", so Effenberg.

Neuer hatte nach er Heim-EM seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft bekanntgegeben. Stattdessen wolle sich der 38-Jährige voll und ganz auf den FC Bayern München konzentrieren. "Ich fühle mich körperlich sehr gut, und natürlich hätte mich auch die WM 2026 sehr gereizt. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist, diesen Schritt zu gehen", erklärte Neuer.

Der FCB-Keeper kam in 15 Jahren im DFB-Team zu 124 Länderspielen. Dabei kassierte er 118 Gegentore, 51 Mal behielt er eine weiße Weste.

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