Direkt nach dem WM-K.o. hatte er in der Kabine von einer "brutalen Enttäuschung" gesprochen. Es sei aber "in der Summe der Spiele verdient" gewesen. "Es reichen keine 89 Minuten, keine 85 Minuten und keine 79", sagte Flick zu seinen geknickten Stars und fügte an: "Auch wenn wir keine Champions sind, aber Champions gehen ihren Weg weiter. Ich bin kein Freund davon, alles zu negativ zu sehen."
Nach dem 4:2 gegen Costa Rica, das nicht fürs Achtelfinale reichte, hatte in der Kabine Totenstille geherrscht - ehe Thomas Müller kurz das Wort ergriff. "Es lohnt sich für jeden von uns, alles zu investieren, um an so was noch mal teilzunehmen - für Deutschland", sagte die Ikone vom FC Bayern. Dies zeigt die letzte Folge der TV-Dokumentation "All or Nothing".
Dass der DFB derartige Einblicke erlaubte, war intern lange Diskussionsthema gewesen. "Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, machen wir das, wollen wir das. Es ging um Authentizität. Das Risiko war allen bekannt", sagte DFB-Mediendirektor Steffen Simon bei der Vorstellung der letzten Folge am Donnerstag in München. Man wollte nichts beschönigen, "das wird uns dann auch zum Vorwurf gemacht. Das noch mal zu sehen, ist für jeden im DFB aber eine schmerzhafte Angelegenheit."
In den ersten drei Folgen waren Risse in der Mannschaft erkennbar gewesen. Es war auch der Eindruck entstanden, dass Flick seine Mannschaft zwar nicht verliert, aber doch irgendwie an ihr vorbeiredet. Zudem wurde deutlich, dass Diskussionen um die Regenbogenbinde oder die Quartierwahl die Spieler, aber auch Flick nerven und belasten. Ein vor der WM von Flick gezeigter Motivationsfilm über Graugänse wird zum klassischen Eigentor.
Die vier Teile der Doku werden ab 8. September auf Prime Video zu sehen sein.