Statistik I: Die österreichische Auswahl sah zuletzt meist kein Land gegen den Nachbarn. Mittlerweile ist es bereits 26 Jahre her, dass man den letzten Sieg gegen Deutschland feiern konnte. 1986 gewann das ÖFB-Team in Wien mit 4:1. Toni Polster und Reinhard Kienast schnürten jeweils einen Doppelpack, bei den Gästen traf Rudi Völler und Lothar Matthäus sah wegen Meckerns die Rote Karte.
Statistik II: Bislang hat sich Deutschland für jede Weltmeisterschaft qualifiziert. Sowieso blickt der DFB auf eine goldene Statistik in den Qualifikations-Runden: In 75 Spielen ging man 56-mal als Sieger und nur zweimal als Verlierer vom Platz. Einzig 1985 gegen Portugal (0:1) und 2001 gegen England (1:5) musste sich eine deutsche Auswahl in WM-Quali-Spielen geschlagen geben. Gegen die Färöer feierte Deutschland den 500. Sieg in der Länderspiel-Historie.
Schmelzer im Fokus: Deutschland, deine Außenverteidiger. Jahrelang improvisierte Joachim Löw auf der Position des rechten Verteidigers. Jetzt entschied der Bundestrainer: Philipp Lahm geht wieder auf die rechte Seite und macht damit Platz für Marcel Schmelzer als Linksverteidiger. Der Dortmunder Doublesieger ist nach seiner Verletzung wieder fit. Ob er des Rätsels Lösung ist?
Konkurrenzkampf Fehlanzeige: Auf der Linksverteidiger-Position ist Schmelzer zunächst weitgehend konkurrenzlos. Dennis Aogo ist außer Form, Holger Badstuber hat seine Stärken in der Innenverteidigung. Ähnlich dünn ist die Personaldecke im Angriff. Weil Mario Gomez verletzt ausfällt, hat Löw mit Miroslav Klose nur einen echten Stürmer im Aufgebot.
Kroos oder Bender: Darauf, wer neben Sami Khedira im defensiven Mittelfeld auflaufen wird, wollte sich das Trainer-Team bis zuletzt nicht festlegen. Co-Trainer Hansi Flick: "Toni ist eher ein Spieler, der seine Qualitäten in der Offensive hat. Er hat aber auch bei uns schon gezeigt, dass er die Balleroberung beherrscht. Lars ist in der Defensive überall einsetzbar und jemand, der auf dieser Position der Mannschaft große Stabilität bringt."
Poldi auf Standby: Neu-Gunner Lukas Podolski wird wohl auch im zweiten Spiel der WM-Quali zunächst zuschauen müssen. Für den Bundestrainer gibt es keinen Grund, Marco Reus aus der Startelf zu nehmen.
EM-Quali 2.0: Schon in der Qualifikations-Gruppe A zur Euro 2012 trafen die beiden Teams aufeinander. Beim Heimspiel im Juni letzten Jahres war Österreich, noch unter der Leitung von Didi Constantini, ganz nah am Punktgewinn. Erst in der Nachspielzeit köpfte Mario Gomez das DFB-Team zum 2:1-Sieg. Das Rückspiel in Gelsenkirchen ging deutlich mit 6:2 an die Mannen von Joachim Löw.
Understatement: Der Bundestrainer nimmt die Favoritenrolle an - macht aber dennoch Einschränkungen: "Auf dem Papier sind wir das natürlich, aber es herrscht eine große Ausgeglichenheit. Wir müssen schon eine gute Leistung auf den Platz bringen, um sie zu bezwingen", sagte Löw auf der Abschluss-Pressekonferenz.
Vorbereitung auf den großen Wurf: Österreichs Trainer Marcel Koller hatte sein Team nun zehn Tage lang beisammen und stellte es intensiv auf die Partie gegen Deutschland ein. "Das war eine ganz bewusste Planung von mir", sagte er, "wir wollten uns explizit und in aller Ruhe auf diese Begegnung vorbereiten."
Selbstbewusste Hausherren: Der David glaubt daran, dem Goliath ein Bein stellen zu können. Bad Boy Marko Arnautovic zeigte sich im "Bild"-Interview zuversichtlich: "Ich will Deutschland weh tun. Die Deutschen sind auch nur Menschen mit zwei Beinen. Man kann ihnen wehtun, wenn man einen Tick mehr läuft."
Schluss mit Cordoba-Träumerei: Für Martin Stranzl von Borussia Mönchengladbach wird die Rivalität zwischen Deutschland und Österreich zu heiß gekocht: "Bei uns träumen sie immer noch von der Cordoba-Zeit, als sie die Deutschen geschlagen haben. Irgendwann sollte das auch mal aus den Köpfen heraus sein", sagte der Innenverteidiger zum "Express".
Bundesliga-Legionäre: Marcel Koller kann gleich auf neun Akteure zurückgreifen, die für Bundesliga-Klubs ihre Schuhe schnüren: Robert Almer (Düsseldorf), Christian Fuchs (Schalke), Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic, Marko Arnautovic (alle Bremen), Emanuel Pogatetz (Wolfsburg), Julian Baumgartlinger, Andreas Ivanschitz (beide Mainz) und Martin Harnik (Stuttgart).
Drumherum: Rund um das Ernst-Happel-Stadion sind 700 Ordner im Einsatz. Im Stadion selbst nehmen 600 akkreditierte Medienvertreter, die beiden Teams unter die Lupe. Offiziell angemeldete Scouts kommen unter anderem von Schweden, Irland, Manchester City, Schalke und KF Tirana.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Österreich: Almer - Garics, Pogatetz, Prödl, Fuchs - Baumgartlinger, Kavlak - Arnautovic, Junuzovic, Ivanschitz - Harnik
Deutschland: Neuer - Lahm, Hummels, Badstuber, Schmelzer - Khedira, Kroos - Müller, Özil, Reus - Klose
Deutschland: Die Bilanz gegen Österreich