Schlechteste Engländer aller Zeiten
Zur neuen Saison aber sollte dann auch endgültig in Europa zum Angriff geblasen werden, ein Versuch, der noch kläglicher scheiterte und in einer Gruppe mit Borussia Dortmund, Real Madrid und Ajax Amsterdam in einem desaströsen vierten Platz mündete.
Die Enttäuschung, der Hohn, der Spott, aber wohl auch das kollektive Aufatmen der Konkurrenz, ob der Tatsache, dass von den Citizens wohl doch nicht so viel Gefahr ausgeht wie befürchtet, entluden sich über dem Etihad Stadium. Der englische Blätterwald erzürnte sich über die "schlechtesten Engländer aller Zeiten".
Ruhe dank Pellegrini
Die Wende erfolgte zur vergangenen Saison, auf die längst überfällige Entlassung Mancinis folgte Manuel Pellegrini als neuer Trainer. Der Ingenieur, wie er in seinem Heimatland Chile genannt wird, baute zwar kein neues Team auf, jedoch gelang es ihm, die nötige Ruhe in den Verein zu bringen und in Zusammenarbeit mit Ferran Soriano und Txiki Begiristain eine Perspektive für den Klub zu schaffen, die über das bloße Ausgeben von Unsummen für neue Spieler hinausreicht.
"Er hat den Klub wieder zu einem glücklichen Ort gemacht, er hat das Glück wieder zurückgebracht und unserer Mannschaft wieder einen neuen Spilstil gegeben, mit Angriffslust und einer Menge Tore. Er strahlt Ruhe auf den ganzen Verein aus und er kann uns in schwierigen Momenten helfen", beschrieb David Silva im Nachhinein die Situation nach dem Kommen des ehemaligen Malaga-Trainers, dem erstmals die Hürde Gruppenphase gelang.
Nicht viel hätte gefehlt und man hätte sich am letzten Spieltag sogar noch den Gruppensieg gesichert, beim Stand von 3:2 in der Allianz Arena aber wechselte Pellegrini in Rodwell einen Defensivspieler für Dzeko ein, ein Rechenfehler wie der Chilene im Nachhinein zugeben musste.
Umdenken auf dem Transfermarkt
Als Zweitplatzierter war das erneute Lospech bei der folgenden Auslosung vorprogrammiert, mit dem FC Barcelona wartete in der Runde der besten 16 die Endstation. Vor allem die Art und Weise wie man sich aus dem Wettbewerb verabschiedete, fügte der Champions-League-Tristesse ein weiteres Kapitel zu, auf eine empörte Situation auf dem Transfermarkt aber wartete man vergebens.
Was sich in den vergangenen Jahren bereits angedeutet hatte, wurde auch in der anschließenden Transferperiode fortgeführt. Längst gleichen die Tätigkeiten der Citizens nicht mehr einer wilden Einkaufstour durch Europa, vielmehr scheint man sich inzwischen mit der Frage auseinanderzusetzen, welcher Spieler der Mannschaft auf einer bestimmten Position weiterhelfen kann.
Keine Frage, nach wie vor wird bei den Sky Blues viel Geld in die Hand genommen, der Trend der vergangenen Jahre aber zeigt eine neue Richtung auf. Höchstens punktuell wurde der Kader verstärkt, vor allem auf der Defensive lag in diesem Sommer der Fokus. Aus Porto kamen Elaquiem Mangala und Fernando, beide nicht billig aber für beide ist eine Perspektive vorgesehen.
Im Tor wurde mit der Verpflichtung von Willy Caballero Druck auf die bisherige Nummer eins Joe Hart ausgeübt, zudem entledigte man sich mit dem Verkäufen Javi Garcia und Jack Rodwell auch der Altlasten vergangener Tage.
Konstanz ist neues Credo
Ansonsten ist inzwischen das Credo Konstanz eingekehrt. Edin Dzeko, Sergio Aguero, David Silva, Samir Nasri oder Vincent Kompany, die Liste der Spieler, die im vergangenen Sommer ihre Verträge verlängert haben ist lang. Auch Yaya Toure, der wohl wichtigste Spieler im System Pellegrini soll bald verlängern. Der Kader ist besser denn je, das sind sich sämtliche Verantwortlichen in Manchester einig, entsprechend hoch sind mal wieder die Erwartungen.
Nationale Erfolge schön und gut, einen Scheich aber stellen sie auf Dauer nicht zufrieden. Eine Mannschaft, die im knüppelharten Wettbewerb auf der Insel in den vergangenen drei Jahren zwei Mal als Meister hervorging, ist auch auf internationaler Ebene gefordert, endlich zu liefern.
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