Spielmacher aus dem Halbraum
Unter diesen Spielern findet sich auch Mesut Özil, dabei ist dessen Hauptfunktion bei weitem nicht das Toreschießen. Viel mehr ist er Spielmacher und Taktgeber zugleich. Während er bei Real Madrid noch der Fixpunkt im Angriff war und die Bewegungen seiner Mitspieler koordinierte, hat er diese Aufgabe bei den Gunners an seine Hintermänner abgegeben. Viel mehr sucht er nun freie Räume und zieht das Offensivspiel anschließend aus den Halbräumen heraus auf. Er könnte deshalb entscheidend werden, um Lücken aufzureißen.
Bereits bei den Königlichen war er des Öfteren auf dem Flügel zu finden, suchte dann aber den Weg nach innen. Bei den Gunners steht er allerdings öfter ballferner, als noch in Spanien und gibt so die Seite vor, über die attackiert wird. Bespielt man gerade den rechten Halbraum, kann Özil entweder entgegen kommen, um eine Überzahlsituation auszuspielen oder auf die linke Seite ausweichen, um dort einen schnellen Angriff zu initiieren.
Beispiel: Aston Villa - FC Arsenal 1:2: Mesut Özil war gegen Aston Villa kaum in seinem eigentlichen Wirkungsbereich als nomineller Zehner zu finden. Viel mehr nutzte er die flexiblen Bewegungen seiner Mitspieler aus und rückte in die frei gewordenen Halbräume ein. Dort stellte er im Zusammenspiel mit den Außenverteidigern (40 Pässe zwischen Sagna, Monreal und Özil) Überzahlsituationen her.
Özil Passgeber - Götze Dribbler
Dies unterscheidet ihn klar von seinem Nationalmannschaftskollegen Mario Götze. Der junge Offensivspieler der Bayern hält sich größtenteils in Nähe des Balles auf, sucht selbst das Eins-gegen-Eins und geht deutlich öfter ins Dribbling, als sein Nationalmannschaftskollege. Während Özil bevorzugt aus der Mitte auf die Flügel ausweicht, geht Götze den anderen Weg.
Er kommt von der Seite in die Mitte, um dort Chancen herauszuspielen. Dementsprechend selten sind Kombinationen mit den Außenverteidigern (14 Pässe zwischen Alaba, Lahm und Götze gegen Hoffenheim). Insgesamt nimmt Götze deutlich seltener am Kombinationsspiel teil, als sein Pendant. Während die Bayern im Schnitt etwa 628 Pässe verbuchen und Götze auf 90 Minuten umgerechnet auf etwa 57 Pässe pro Spiel kommt, spielt Mesut Özil 69 von 484 Pässen des FC Arsenal. Und das, obwohl er nur selten im Zentrum zu finden ist.
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