FC Bayern München - Der Fahrplan bis zum CL-Finalturnier: Sehnsucht nach dem abgesperrten Raum

Nach dem Double-Gewinn strebt der FC Bayern München mit Trainer Hansi Flick den Champions-League-Titel an.
© imago images / Philippe Ruiz

Nach dem Double-Gewinn strebt der FC Bayern München den Champions-League-Titel an. Die Vorbereitung auf das Finalturnier in Portugal ist jedoch herausfordernd. Der Fahrplan nach Lissabon.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Montagfrüh im vereinseigenen Museum des FC Bayern München in der Allianz Arena. Trainer Hansi Flick hatte gerade einen goldenen Pokal und eine silberne Schale hereingeschleppt, ihr erstaunlich schweres Gewicht erwähnt und sie dann zärtlich in vorbereitete Vitrinen gelegt, gleich neben haufenweise andere goldene Pokale und silberne Schalen.

"Du weißt, was da hinten kommt?", fragte ihn dann Hans-Peter Renner von der Presseabteilung des FC Bayern München ein bisschen keck lächelnd und zeigte in Richtung eines abgesperrten Raums. Flick wusste es nicht oder tat zumindest so, als wüsste er es nicht. Also verkündete Renner triumphal: "Die Europapokale!" Und Flick erwiderte: "Deswegen ist gerade geschlossen. Soweit sind wir noch nicht." Noch nicht.

Liebend gerne würde Flick Ende August zurückkommen mit einem silbernen Henkelpokal und ihn neben die fünf bisher anwesenden platzieren. Nach dem souverän gewonnenen Double aus Meistertitel und DFB-Pokal ist die Champions League das letzte große Ziel dieser Saison.

FC Bayern: Alle bis auf Niklas Süle haben Urlaub

Die Vorbereitung auf das Champions-League-Finalturnier in Portugal vom 12. bis zum 23. August ist für den FC Bayern im Vergleich zu den anderen europäischen Top-Klubs aber besonders herausfordernd - und das liegt an der übereifrigen Bundesliga, die den Spielbetrieb nach der Corona-Zwangspause als erste wieder aufgenommen hatte.

Während die anderen europäischen Top-Ligen abgesehen von der abgebrochenen Ligue 1 noch längst nicht beendet sind (Primera Division am 19. Juli, Premier League am 26. Juli, Serie A am 2. August), drückte die Bundesliga alle Spiele im Juni durch. Während die anderen europäischen Top-Klubs abgesehen von Paris Saint-Germain und Olympique Lyon also mit reichlich Spielrhythmus nach Portugal reisen werden, muss der FC Bayern die Zeit bis dahin genau wie der andere verbliebene Bundesligist RB Leipzig anderweitig füllen.

Nach reichlich Sponsorenterminen am Montag haben Flick und seine Spieler nun zunächst 13 Tage frei. Frei im Sinne von frei. "Sie haben jetzt mal Zeit, sich mental zu erholen und neue Energie freizusetzen", erklärte Flick. "Da möchte ich auch nicht, dass sie trainieren." Einzige Ausnahme ist Niklas Süle, der nach seinem Kreuzbandriss an einem Comeback arbeitet. "Er selbst wollte trainieren und das finde ich gut", sagte Flick. "Er hat einiges nachzuholen und ist auf einem sehr guten Weg."

Cyber-Training, Corona-Testreihen und Kader-Teilung

Süles Weg wird ihn am Montag, den 20. Juli, wieder mit seinen Teamkollegen zusammenführen, zumindest virtuell. Dann beginnt für alle Spieler eine einwöchige Heim-Quarantäne mit Cyber-Training. Erst nach drei Corona-Testreihen darf die Mannschaft anschließend wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Beim Cyber-Trainingsauftakt sollen neben dem zuletzt am Knöchel operierten Corentin Tolisso auch die drei Neuzugänge Leroy Sane, Alexander Nübel und Tanguy Kouassi sowie der zuletzt an den Hamburger SV verliehene Adrian Fein zur Mannschaft stoßen - unter gänzlich unterschiedlichen Fitness-Voraussetzungen: Sane verpasste die komplette Saison mit Manchester City wegen eines Kreuzbandrisses und feierte erst neulich sein Comeback. Nübel spielte für den FC Schalke 04 bis vergangenes Wochenende regelmäßig in der Bundesliga. Kouassi von PSG absolvierte wegen der abgebrochenen Ligue-1-Saison seit Wochen kein Mannschaftstraining mehr.

"Sie werden beim Cyber-Training integriert und schnuppern ein bisschen rein ins Gebilde", erklärte Flick. "Wenn wir uns dann aber für die Champions League vorbereiten, werden wir den Kader splitten." Hier die Neuzugänge, dort die für die Champions League spielberechtigten Spieler. Zu zweiterer Kategorie zählen auch die drei Leihgaben Philippe Coutinho, Ivan Perisic und Alvaro Odriozola, deren Verträge bis Ende August verlängert wurden. Realistische Aussichten auf eine feste Verpflichtung besteht wohl nur bei Perisic, der noch bis 2022 an Inter Mailand gebunden ist.

Hansi Flick: Manchester City der gefährlichste Rivale

Der Champions-League-Kader wird Ende Juli ein Testspiel bestreiten (Gegner noch offen) und Anfang August ein Kurztrainingslager im Süden absolvieren (Ort noch offen). Am 7. oder 8. August steigt dann das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0). Unklar ist noch, ob das Spiel wie ursprünglich angedacht in München oder ebenfalls in Portugal steigen wird. Anschließend kommt es vom 12. bis zum 15. zu den Viertelfinals, am 18. und 19. zu den Halbfinals und am 23. zum Finale im Estadio Da Luz von Benfica Lissabon.

Als gefährlichsten Rivalen für den FC Bayern, der laut Buchmachern Favorit auf den Titel ist, sieht Flick Manchester City: "Eine Mannschaft, die absolute Qualität hat." Und eine Mannschaft, die Flick genau wie die zehn anderen möglichen Gegner während des zweiwöchigen Urlaubs genau beobachten und analysieren will. "Wenn mir das meine Frau erlaubt", relativierte er noch und verließ dann auch schon wieder mit leeren Händen das Museum des FC Bayern. Bei seinem nächsten Besuch will Flick in den abgesperrten Raum.

Die Termine der restlichen Champions-League-Saison

Die noch ausstehenden Achtelfinals

Paris-Saint Germain, RB Leipzig, Atletico Madrid und Atalanta Bergamo haben sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert.

DatumHeimGastHinspielergebnis
7./8. AugustManchester CityReal Madrid2:1
7./8. AugustBayern MünchenFC Chelsea3:0
7./8. AugustJuventus TurinOlympique Lyon0:1
7./8. AugustFC BarcelonaSSC Neapel1:1

Das Finalturnier in Portugal

RundeDatum
Viertelfinals12. bis 15. August
Halbfinals18. bis 19. August
Finale23. August
Artikel und Videos zum Thema