"Der Schiedsspruch wird in den kommenden Wochen und Monaten fallen. Zu einem Zeitpunkt, den ich für vertretbar halte", sagte Geschäftsführer Steffen Merkel bei einer Medienrunde in der DFL-Zentrale. Der Ligaverband versuche zu vermeiden, dass die Verzögerung "negative Effekte" für die Klubs haben werde.
"Im Idealfall" sei bis zum Jahresende eine Lösung gefunden. "Im Moment sehe ich uns noch nicht unter Zeitproblemen", betonte Merkel. Wegen der "besonderen Vertraulichkeitsregeln" könne er sich derzeit allerdings nicht im Detail zum laufenden Schiedsverfahren äußern. "Wir vertreten in diesem Verfahren die Interessen der 36 Klubs und werden das nach bestem Wissen und Gewissen machen", erklärte der 38-Jährige.
Wegen des Disputs mit DAZN hatte die DFL Mitte April die Auktion der deutschsprachigen Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 ausgesetzt. Konkret geht es um das Rechtepaket B, das die Samstagsspiele der Bundesliga um 15.30 Uhr sowie die Einzelspiele am Freitagabend und die Relegation enthält. DAZN ist deshalb vors Schiedsgericht gezogen, beide Streitparteien konnten dort je einen unabhängigen Richter benennen, die dann einen vorsitzenden Schiedsrichter wählten.
DAZN fühlt sich diskriminiert, weil sein Angebot für das Rechtepaket B abgelehnt wurde, obwohl es "das finanziell attraktivste und überzeugendste" gewesen sei. Das Angebot soll laut Bild 400 Millionen Euro pro Saison betragen haben, die DFL akzeptierte allerdings die von DAZN abgegebenen Finanzgarantien nicht. Deshalb soll das entsprechende Paket trotz des niedrigeren Angebots bereits an Sky gegangen sein.
Abseits der Ausschreibung der nationalen Medienrechte rücke in den kommenden Jahren zudem die internationale Vermarktung in den Vordergrund. "Das Wachstum wird international kein Sprint, es wird mindestens ein Mittelstreckenlauf. Wir bringen langen Atem mit. Wir sind noch lange nicht auf der Zielgeraden, aber wir haben zumindest die Startblöcke verlassen", so Merkel: "Der Blick geht nach vorne, die Richtung stimmt. Da werden wir in den nächsten Jahren weiterarbeiten."