"Ich habe oft genug gesagt, dass wir zum damaligen Zeitpunkt unsere Gründe hatten", betonte Kahn gegenüber der Bild. Es sei schwierig, derartige Entscheidungen im Rückblick zu bewerten.
Nagelsmann ist mittlerweile Bundestrainer und führte die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-EM ins Viertelfinale, wo man knapp in der Verlängerung an Spanien scheiterte (1:2).
War die Entlassung also ein Fehler? Kahn wies in diesem Zusammenhang auf den Abgang Carlo Ancelottis bei den Bayern im Jahr 2017 hin: "Man könnte genauso gut sagen: War es denn sinnvoll, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge Carlo Ancelotti damals beim FC Bayern entlassen haben, der dann bei Real Madrid was weiß ich wie viele Titel gewonnen hat."
Sein Fazit: "Es geht darum, dass man bestimmte Entscheidungen immer im zeitlichen Kontext betrachten muss. Damals war Julian Vereinstrainer bei Bayern München, heute ist Julian Nationaltrainer. Das miteinander in Verbindung zu bringen, macht wenig Sinn."
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte die Entlassung Nagelsmanns unlängst als "Fehler" bezeichnet. Zudem müsse sich der Verein nach unruhigen Zeiten mit Kahn an der Spitze erst einmal wieder konsolidieren.
Der mehrfache Welttorhüter war gemeinsam mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic zum Ende der Saison 2022/23 bei den Bayern entlassen worden. "Klar ist das nicht alles so gelaufen, wie man sich das gegenseitig vorgestellt hat. Aber irgendwann ist es auch mal gut und man sollte die Dinge belassen, wie sie sind", resümierte Kahn.
Ruhige Zeiten beim "FC Hollywood" gebe es ohnehin nicht: "Ich weiß nicht, wie ruhige Zeiten beim FC Bayern tatsächlich ausschauen und ob sie wirklich leistungsfördernd sind."
Unter dem neuen Trainer Vincent Kompany starten die Bayern in diesen Tagen in die neue Saison. Offizieller Trainingsbeginn ist am 17. Juli, ein erstes Trainingslager am Tegernsee läuft vom 22.-25. Juli.