Jamie Bynoe-Gittens (Borussia Dortmund)
- Alter: 17 Jahre
- Position: Außenstürmer
- Profi-Pflichtspiele: 2
Sein Debüt für die Profis des BVB feierte Gittens zuletzt beim 6:1-Kantersieg gegen den VfL Wolfsburg. Immerhin zwei Minuten kam er dort zum Einsatz. Sein richtiges Debüt, wenn man so will, erfolgte eine Woche später bei der 1:3-Niederlage der Dortmunder in München. Denn da kam der offensive Außenspieler 23 Minuten zum Einsatz - und zeigte im Ansatz, was in ihm steckt.
Kurz nach seiner Einwechslung marschierte Gittens von links durch mehrere Bayern-Spieler geradewegs ins Zentrum. Sein Zuspiel anschließend war nicht der Rede wert, aber wie er unbekümmert zum Dribbling in der Münchner Arena ansetzte, war erfrischend. Zumal für einen BVB, der in den vergangenen Jahren eher mit ängstlichen Gastauftritten beim FC Bayern daherkam.
Gittens spielt ohne Angst, das macht ihn stark. Zwar muss er lernen, seine Energie auf dem Platz zu bündeln und noch zuverlässiger in seinen Aktionen zu sein, aber die Art und Weise, mit der er Fußball spielt, ist bemerkenswert.
Seine Qualitäten sind vielfältig, weshalb er auf beiden Flügeln, aber durchaus auch im Zentrum agieren kann. Gittens sucht häufig den Weg zum Tor und scheut mit dem Wissen um sein Tempo und seine technischen Fähigkeiten keinen Zweikampf.
"Er hat schon im Sommer einen guten Eindruck gemacht, bevor er sich verletzte", lobte Trainer Marco Rose den Engländer: "Er ist ein Spieler der Zukunft und hat noch einiges mit der U19 vor. Wir sehen ihn langfristig bei den Profis und das wird in den nächsten Wochen immer wieder der Fall sein."
Zunächst aber wird sich der 17-Jährige noch gedulden müssen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten hat der Trainer sich erst einmal dazu entschieden, dass Gittens den Rest der Saison bei den A-Junioren verbringt. Der Grund soll sein, dass es für die Profis um nichts mehr geht, während die U19 noch um zwei Titel kämpft. Ab der kommenden Saison wird man Gittens aber wohl häufiger bei den Profis sehen. Alles andere wäre überraschend.
Nelson Weiper (FSV Mainz 05)
- Alter: 17 Jahre
- Position: Stürmer
- Profi-Pflichtspiele: 0
Für die U17 des FSV Mainz 05 zu gut, für die U19 wohl genauso und auch in der U17 des DFB schießt er alles kurz und klein: Den Namen Nelson Weiper sollte man sich merken. Ein paar Zahlen leisten da vielleicht Überzeugungsarbeit. In 19 Partien für die U17 der Mainzer erzielte er 20 Tore und steuerte zwei Assists bei. Für die U19 sind es nach fünf Einsätzen bereits neun Treffer. Für Deutschlands U17 traf Weiper jüngst fünffach beim 9:0 gegen die Slowakei.
Im März ist der Stürmer 17 geworden. Die Frage, wann er endlich für die Profis der Nullfünfer debütiert, steht allerdings schon länger im Raum. An Argumenten hapert es jedenfalls nicht. Er bringt so ziemlich alles mit, was ein Neuner heute braucht. Er ist mit 1,92 Meter ein sehr großer und kopfballstarker Spieler, kann sich aber auch mit Tempo und technischen Qualitäten durchsetzen. Und er ist natürlich, das wichtigste, torgefährlich.
Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis Bo Svensson dem Rechtsfuß zum Bundesliga-Debüt verhilft. Mitte März hat er seinen ersten Profivertrag erhalten. Weiper habe "alle Chancen, richtig durchzustarten", sagte Vorstand Sport Christian Heidel.
Tom Bischof (TSG Hoffenheim)
- Alter: 16 Jahre
- Position: Offensives Mittelfeld
- Profi-Pflichtspiele: 1
Der FC Bayern München hätte ihn gern gehabt - und das dürfte eigentlich schon ausreichen, um zu beschreiben, über welche Qualität bei Bischof gesprochen wird. Julian Nagelsmann wollte den Mittelfeldspieler damals schon zu RB Leipzig, später dann nach München lotsen. Der Trainer habe "ein positives Bild von Tom", sagte Michael Reschke jüngst der Bild.
Reschke arbeitet für die Berater-Agentur Stellar, die Bischof zur Seite steht. Statt sich für den ganz großen Schritt zu entscheiden, verlängerte der 16-Jährige seinen Vertrag bei der TSG aber erst mal bis 2025. Für Hoffenheims U19 war er in 18 Partien an 15 Treffern direkt beteiligt und auch für die U17 des DFB steuerte er sechs Tore und vier Assists in zwölf Einsätzen bei.
Bischof zählt zweifelsohne zu den größten Talenten des Landes und wenn bei den Bayern nicht ein gewisser Paul Wanner spielen würde, hätte es ihn vielleicht sogar schon an die Isar gezogen. Seine Qualitäten mit dem Ball am Fuß sind unübersehbar. Im Mittelfeld trennen oft die Entscheidungen unter Druck gute von sehr guten Spielern. Bischof scheint mit Pressingdruck keine Probleme zu haben.
Er kann sowohl als klassischer Zehner als auch auf einer Achterposition mit viel Offensivdrang das Spiel seiner Teams beleben und variabler machen. Kurze Dribblings, Pässe durch die Schnittstellen, Halbfeldflanken, Chipbälle - es gibt kaum ein Zuspiel, das Bischof nicht beherrscht.
Schon mit sechs Jahren fiel sein Talent auf. Neben der TSG Hoffenheim sollen damals auch Eintracht Frankfurt, Mainz 05 und die Bayern interessiert gewesen sein. Die Familie des Spielers entschied sich für Hoffenheim - mit heutigem Wissen wohl nicht die schlechteste Entscheidung.
Doch bei den Profis ist die Konkurrenz im Mittelfeld groß. Bisher reichte es nur zu einem Kurzeinsatz. Mit erst 16 Jahren eher ein Erfolg als ein Problem. Entwickelt sich Bischof aber derart rasant weiter, muss die TSG recht bald einen festen Platz für ihn finden.