SV Darmstadt 98
Roman Bezjak (für 2 Millionen Euro von HNK Rijeka)
Zwei Tage vor Ende des Transferfensters tüteten die Lilien mal eben noch den teuersten Transfer ihrer Vereinsgeschichte ein. Alleine die Ablösesumme manifestiert schon den klaren Auftrag, den Bezjak am Böllenfalltor ausführen soll: Nach dem Abgang von Goalgetter Sandro Wagner ist ein neuer Knipser für die Darmstädter unabdingbar - genau der soll der Slowene sein. Von der Spielanlage her ist der CL- sowie EL-erfahrene Bezjak seinem Vorgänger überaus ähnlich, aufgrund seiner Laufstärke setzte Norbert Meier den 27-Jährigen in den vergangenen Partien jedoch auf Linksaußen ein. Bislang steht für Bezjak noch kein einziger Scorerpunkt zu Buche. Er könnte für die Lilien aber noch ein ganz wichtiger Faktor werden - vorausgesetzt, er darf endlich an vorderster Front ran.
Immanuel Höhn (für 750.000 Euro vom SC Freiburg)
Mangelnde Einsatzzeiten im Breisgau waren der Grund, weshalb sich Höhn zu einem Wechsel nach Hessen entschied, auch wenn man beim SCF nichts gegen einen Verbleib gehabt hätte. Der Innenverteidiger erledigt seinen Job auf dem Platz auf die gleiche Art und Weise, wie er sich außerhalb des Felds gibt: Nüchtern, sachlich, abgeklärt. Genau deshalb wurde er in Freiburg so geschätzt - und das wird wohl auch am Böllenfalltor der Fall sein.
Michael Esser (für 350.000 Euro von Sturm Graz)
Gerade für einen Verein wie Darmstadt ist ein sicherer Rückhalt unabdingbar, um in Sachen Klassenerhalt überhaupt ein Wort mitreden zu können. Christian Mathenia erledigte diese Aufgabe in der vergangenen Saison mit Bravour - doch nun spielt (bzw. sitzt) er beim HSV. Als Ersatz wurde Esser verpflichtet - und der ehemalige Bochumer steht seinem Vorgänger zwischen den Pfosten bislang in gar nichts nach. Mit mehreren Glanzparaden rettete der Schlussmann seiner Mannschaft schon den einen oder anderen Punkt.
Alexander Milosevic (für 200.000 Euro Leihgebühr von Besiktas)
Eigentlich sollte sich der ausgeliehene Defensivspezialist mit Höhn um den Platz neben dem gesetzten Aytac Sulu duellieren. Dies war nach der Verletzung des Kapitäns hinfällig und die beiden Konkurrenten wurden zu Partnern. Der Schwede erledigte seinen Job in der Innenverteidigung in den ersten sechs Spielen vier Mal durchschnittlich, gegen den BVB und auch den FC Augsburg agierte er beide Male schwach. Die Leihgabe muss sich steigern.
Antonio Colak (für 150.000 Euro Leihgebühr von 1899 Hoffenheim)
Den Grund für die Bezjak-Versetzung auf die ungeliebte Außenbahn liehen die Hessen von der Konkurrenz aus Hoffenheim aus. Nicht gerade viele hätten dem ehemaligen Lauterer zugetraut, eine wichtige Rolle beim SVD zu spielen, doch Colak kämpfte sich ins Team und lief in den vergangenen drei Partien von Beginn an im Sturmzentrum auf. Beim 2:2-Remis gegen Werder Bremen erzielte der 23-Jährige beide Treffer. Bleibt Colak jetzt dran und bestätigt seine Form, könnte er sich schnell als wahrer Glücksgriff erweisen. Ein gewisser Sandro Wagner erzielte einst ebenfalls seine ersten beiden Lilien-Treffer gegen Werder, aber das nur nebenbei.
Leon Guwara (für 50.000 Euro Leihgebühr von Werder Bremen)
Für ein übermotiviertes Einsteigen in der Partie gegen Augsburg sah der Jungspund die Ampelkarte und musste folglich in der vergangenen Begegnung zuschauen. Zuvor zeigte Guwara jedoch vielversprechende Ansätze. Auch wenn Fabian Holland links hinten im Normalfall gesetzt ist: Der 18-Jährige wird Möglichkeiten bekommen, sein vorhandenes Talent unter Beweis zu stellen.
Denys Oliynyk (ablösefrei von Vitesse Arnheim)
Gerade einmal 20 Bundesligaminuten durfte der Linksaußen bisher genießen. Die reichten ihm allerdings schon, um seinem neuen Verein gegen Hoffenheim in letzter Minute einen Punkt zu bescheren. Der Ukrainer ist stark am Ball, hat ein Auge für seine Mitspieler und einen feinen linken Fuß. Die Umstellung auf die Bundesliga macht dem Nationalspieler noch zu schaffen. Dennoch: Oliynyk hat gute Anlagen und könnte durchaus zu einer echten Verstärkung werden.
Artem Fedetsky (ablösefrei von Dnipro Dnipropetrovsk)
Der zweite Ukrainer ist mit seinen 31 Jahren zwar schon ein erfahrener Mann, seine ersten Partien im neuen Trikot waren allerdings nicht gerade ein Bewerbungsschreiben für einen Stammplatz. Der ehemalige Akteur von Schachtjor Donezk sorgte auf seiner rechten Seite offensiv noch nicht für Akzente und auch defensiv offenbarte er teils eklatante Schwächen. Im Auftaktspiel gegen Köln war er völlig von der Rolle und musste nach 57. Minuten platzverweisgefährdet vom Feld. Fedetsky kann einem Team wie Darmstadt mit seiner Routine sicher eine Hilfe sein, bislang ist er aber eher eine Bremse im Spiel der Lilien.
Igor Berezovsky (ablösefrei von Lierse SK)
Schlussmann Berezovsky komplettiert das ukrainische Neuzugang-Trio der Hessen. Weil Esser allerdings überragend hält und sich Meier auf Daniel Heuer Fernandes als Nummer zwei festgelegt hat, darf der 26-Jährige derzeit nur im Training ein paar Bälle fangen. Schwer vorstellbar, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.
Änis Ben-Hatira (ablösefrei von Eintracht Frankfurt)
Dass Ben-Hatira die technischen Fertigkeiten dazu hat, mehr als ein durchschnittlicher Bundesligaspieler zu sein, konnte man bei nahezu all seinen Stationen ab und anerkennen. Der Mittelfeldmann lässt allerdings zu oft die nötige Ernsthaftigkeit vermissen. In den vergangenen beiden Spielen kam er nur noch auf vier Minuten Einsatzzeit. Der Tunesier muss sich einen Ruck geben, sonst spielt er auch in Zukunft keine große Rolle - obwohl er es mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte.
Victor Obinna (ablösefrei vom MSV Duisburg)
Nach dem Abstieg des MSV in Liga drei luden die Lilien den ehemaligen nigerianischen Nationalspieler zum Probetraining ein - und er überzeugte. In der 2. Liga ließ er seine Klasse aus vergangenen Tagen ebenso aufblitzen wie seine regelmäßigen persönlichen Entgleisungen. Obinna ist eine Wundertüte, derzeit spielt er in den Darmstädter Überlegungen keine Rolle und ist noch ohne Einsatz.
Daniel Heuer Fernandes (ablösefrei vom SC Paderborn)
Der Deutsch-Portugiese ist die Nummer zwei im Kasten und wird wohl nur zum Einsatz kommen, wenn sich Esser wie gegen Bremen eine Verletzung zuzieht. Essers Blessur stellte sich im Nachhinein als nicht schwerwiegend heraus, deshalb muss Fernandes weiterhin auf der Bank Platz nehmen.
Laszlo Kleinheisler (per Leihe von Werder Bremen)
Der Ungar machte bei der Europameisterschaft mit einigen ansprechenden Auftritten auf sich aufmerksam und zählt auch seit seinem Wechsel nach Hessen zu den gesetzten Spielern. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ er bislang zwar noch nicht, der Mittelfeldspieler erledigt seinen Job unspektakulär und hat Luft nach oben.
Sven Schipplock (per Leihe vom Hamburger SV)
Mit Schipplock hat Darmstadt einen Stürmer mit viel Bundesliga-Erfahrung ausgeliehen, der beim Kampf um den Klassenerhalt für die nötigen Treffer sorgen soll. Bislang gelang das dem 27-Jährigen aber noch nicht. Bei drei Startelfeinsätzen blieb er torlos. Auch ein Assist blieb ihm verwehrt.
VfL Wolfsburg
Yannick Gerhardt (für 13 Millionen Euro vom 1. FC Köln)
Eine stattliche Summe ließen sich die Niedersachsen die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers kosten und bislang macht der 22-Jährige seine Sache ordentlich. Stand in fünf Partien in der Startelf, gegen Mainz musste er erstmals auf die Bank. Profitiert bei seinen Einsatzzeiten auch von der Verletzung von Luiz Gustavo.
Jeffrey Bruma (für 11,5 Millionen Euro von der PSV Eindhoven)
Nach den Abgängen von Naldo und Dante als neuer Abwehrchef aus den Niederlanden geholt. Diese Rolle füllt der 24-Jährige bislang nur in Teilen aus. Vergleicht man die Leistungen aus seiner Zeit in Hamburg mit denen in Wolfsburg, ist eine Entwicklung nur in Ansätzen erkennbar. Zeigte allenfalls solide Leistungen, trug aber seinen Teil zu bereits vier zu-Null-Spielen bei.
Mario Gomez (für 7 Millionen Euro vom AC Florenz)
Kam verletzt von der EM und verpasste so den ersten Spieltag. In den folgenden Partien spielte er durch und war stets bemüht. Wie in der Schule heißt das allerdings nicht unbedingt etwas Gutes. Seien es Stockfehler beim Abschluss oder fehlende Zentimeter, der Fußballgott ist aktuell nicht auf Seiten von Gomez. Dennoch deutete er an, dass er für die Wölfe noch Gold wert sein kann.
Josip Brekalo (für 6 Millionen Euro von Dinamo Zagreb)
Kam als vielversprechender Flügelspieler aus Kroatien und wird dementsprechend behutsam an das Niveau der Bundesliga herangeführt. Sammelte bei zwei Einsätzen insgesamt 37 Minuten und deutete bereits an, dass er künftig eine echte Alternative für Blaszczykowski und Co. sein kann.
Jakub Blaszczykowski (für 5 Millionen Euro von Borussia Dortmund)
In Dortmund nicht mehr gewollt, bei den Wölfen von Beginn an Kapitän. Diese Steigerung der Wertschätzung hätte sich Kuba wohl auch selbst nicht vorstellen können. Dementsprechend stand der Pole bislang in allen Spielen in der Startelf und beackerte den rechten Flügel in gewohnter Manier. Sorgte mit seiner Geschwindigkeit für viele gefährliche Aktionen, ein Scorerpunkt fehlt ihm bis dato allerdings noch.
Victor Osimhen (für 3,5 Millionen Euro von der Ultimate Strikers Academy)
Mit gerade einmal 17 Jahren zog es den Nigerianer ins beschauliche Wolfsburg. Darf bis zu seinem 18. Geburtstag Ende Dezember als Nicht-EU-Ausländer nicht in offiziellen Spielen eingesetzt werden.
Borja Mayoral (für 3 Millionen Euro Leihgebühr von Real Madrid)
Mangelnde Defensivqualitäten - mit dieser Begründung verzichtet Dieter Hecking bislang auf die Real-Leihgabe. Durfte lediglich sieben Minuten im Pokal ran, sodass seine wirklichen Fähigkeiten noch im Geheimen bleiben.
Philipp Wollscheid (für 1,5 Millionen Euro Leihgebühr von Stoke City)
Kam als Last-Minute-Transfer mit vielen Vorschusslorbeeren. Diese Erwartungen als zweiter starker Mann in den Innenverteidigung neben Bruma konnte er aber bislang nicht erfüllen. Leistete sich gegen Dortmund und Bremen entscheidende Fehler. Stand als Konsequenz gegen Mainz nicht im Kader.
Daniel Didavi (ablösefrei vom VfB Stuttgart)
Wurde mal wieder Opfer seiner Verletzungsanfälligkeit, mal wieder zwickt das Knie. Startete zuvor extrem stark in die neue Saison und traf in drei Bundesliga-Spielen zwei Mal. Zudem legte er im Pokal gegen den FSV Frankfurt beide Tore auf. Der 26-Jährige würde dem Offensivspiel der Wölfe sicherlich gut tun.
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