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Die Turiner erklärten die Bedingungen des Transfers folgendermaßen: Der FC Bayern leiht Coman für zwei Jahre aus, die Leihgebühr von insgesamt sieben Millionen Euro verteilt sich auf zwei Zahlungen. Bis zwei Monate vor Ablauf der Leihe besitzt der FC Bayern die Möglichkeit, aus der Leihe ein dauerhaftes Geschäft zu machen. Kostenpunkt: 21 Millionen Euro. Zu bedenken ist, dass die Kaufoption nur zwischen den Vereinen gilt. Mit Coman müsste im Falle des Ja-Wortes der Bayern trotzdem über einen neuen Arbeitsvertrag verhandelt werden.
Aus Sicht der Bayern sind das mehr als angenehme Umstände. Das finanzielle Risiko ist vorerst gering, das sportliche sowieso. Klappt etwas nicht, stimmen die Leistungen Comans etwa nicht, Ribery wird unerwartet schnell wieder fit oder Coman verletzt sich, ist der deutsche Rekordmeister relativ ungebunden - Coman ist schließlich "nur" ein Leihspieler.
Auch aus Sicht Comans ergibt das Geschäft Sinn. Trainer Max Allegri stellte klar, dass der Franzose den Verein unbedingt verlassen wollte. Im ersten Jahr kann er sich in Ruhe den FC Bayern ansehen, mit all seinen Mechanismen, der Konkurrenz, dem Training und natürlich auch dem Umfeld abseits des Platzes. Im zweiten Jahr dürfte er im Normalfall eine größere Rolle einnehmen, ist dann aber auch schon voll drin.
Dazu hat sich auch Juventus gemessen an den Verhältnissen beinahe schadlos gehalten. Zwar verlieren die Turiner unter Umständen ein großes Talent, erhielten in diesem Fall aber auch eine entsprechende Ablöse.
Dennoch halten sie die Chance, dass Coman lieber in Turin Fußball spielen will, weiter am Leben. Denn sollte die Leihe nicht sonderlich vielversprechend verlaufen, würde Coman zur Juve zurückkehren - mit Vertrag bis Sommer 2019.
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